Hallo Alptraum,
ich hab auch keine SHG in erreichbarer Nähe. Anfangs hätte ich viel drum gegeben
mal mit jemand realem über die, für mich damals unfassbaren Veränderungen und den Ausbruch der Erkrankung meines Angehörigen, zu reden.
Ich habe jede Information aufgesaugt über die Erkrankung. Gefunden und letztlich zufrieden bin ich mit
der virtuellen Selbsthilfe hier im Forum. Kann sein eine Selbsthilfegruppe in der ich mich nicht wohlgefühlt hätte,
hätte mir gar nicht so viel gebracht, wie anfangs gedacht.
Weil so eine breit gestreute Vielfalt an Erfahrungen und Meinungen zum Thema wie hier im Forum bekommt man wohl nicht überall.
Wir sind hier alle auch reale existierende Menschen, das muss einem bewusst sein. Es ist nur eine andere Form der Kommunikation, das ist alles.
Wobei es auch nichts anderes ist als sich per E-Mail auszutauschen. Was man nicht öffentlich schreiben will, kann ja auch per
Persönlicher
Nachricht gefragt werden.
Dass wir dir hier antworten, unsere Erfahrung mitteilen, ist ja auch "Selbsthilfe" und hilft hoffentlich nicht nur dir, sondern auch anderen Angehörigen, die nur still mitlesen.
Ich persönlich hatte ein sehr gutes, ausführliches Gespräch am Beratungstelefon der DGBS.
Und kann nur jedem Angehörigen empfehlen, an einem der Angehörigen-Seminare teilzunehmen.
Das hat mir sehr gut getan und viele Einsichten gebracht. Eine absolut tolle Sache.
Nach und nach, durchs Forum und meine Mitgliedschaft in der DGBS, hab ich ein paar Kontakte im und auch außerhalb des Forums zu Betroffenen und Angehörigen und weiß in etwa, wo und wann ich Hilfe und Unterstützung brauche und bekomme und wann ich einfach selber auf mein Bauchgefühl, manchmal meine Wut und meine Erschöpfung achten muss, wann ich einfach nichts
machen kann.
Das musste ich auch erst lernen.
Inzwischen überlege ich öfter mal, ob ich eine gründen soll, so eine Selbsthilfe-Gruppe, wäre kein Hexenwerk, aber in so einer Kleinstadt, kommt das wahrscheinlich einem Outing meines Betroffenen gleich, das hält mich ab und das hält so wie ich die Leute hier kenne auch die anderen eher ab. Das ist sicher ein Grund weshalb es so wenige SHGs für Angehörige gibt.
LG
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach