Ihr Lieben,

Nun sind wir in der zwölften Woche angelangt, in der mein Gatte manisch ist. Zwischenzeitlich (vor zwei Wochen) waren wir bei seinem ersten Psychiater, der ihm statt Lithium etwas anderes verschrieben hat. Der Arzt sagte, dass er binnen weniger Tage runterkommt und stabil ist. Die Wirklichkeit spricht eine andere Sprache. Er nimmt seine Medis nicht. Mich hat er in Deutschland zurückgelassen (bei meinem Onkel) und meine Schwägerin ist jetzt Gott sei Dank bei uns und kümmert sich um die Kids. Ich bin laut ihm krank (habe tatsächlich von seinem Psychiater was zur Beruhigung bekommen) und muss mich in Deutschland ausruhen. Er hat mit sozusagen verboten zuückzukommen. Ich habe nächste Woche einen Anwaltstermin, ich bin mittlerweile sowas von durcheinander und kaputt, das könnt ihr Euch nicht vorstellen. Er will, dass die Kids nach den Osterferien in Deutschland zur Schule gehen. Ein Schulwechsel mitten im Schuljahr... das werde ich natürlich nicht zulassen. Meine Freunde haben mir bereits angeboten, dass ich bei denen unterkommen könnte bis zu den Sommerferien. Das wird sicher zum Eklat führen. Ich habe Angst. Ich müsste quasi meine Kinder, unsere Sachen in einer "Nacht- und Nebelaktion" von unserem Haus zum Haus meiner Freundin schaffen. Wie er darauf reagieren wird...? Keine Ahnung.

Ich habe mir für nächste Woche auch einen Termin beim sozialpsychiatrischen Dienst geben lassen. Ich frage mich, was die für mich tun können? Habt ihr bereits Erfahrungen mit diesem Dienst gemacht?

Bitte berichtet mir auch von Euren Erfahrungen bezüglich Sorgerechtsfragen. Und vielleicht auch Erfahrungen von Müttern, die mit ihren Kindern "flüchten" mussten. Ich komme mir langsam vor als wäre ich Darstellerin in einem Film :-(

Verzweifelte Grüße,
Lynette