Konsum

12. 03. 2018 10:39
Hallo nebulos,

vielen lieben Dank für deine feinfühlige Antwort, sie ist sehr wertvoll für mich.

Du sprichst ein paar sehr wichtige Punkte an.

Meine Existenzangst ist nach außen hin unbegründet.
Mein Chef ist sehr zufrieden mit mir, äußert das auch und bezieht mich sogar in Entscheidungen mit ein.
Die Kollegen haben sich sehr gefreut, mich wiederzusehen.

Wenn ich das Thema Existenzangst bei meinem Therapeuten anspreche, sagt er etwas Ähnliches, wie du geantwortet hast:

Und ich würde mir andere, nicht monetäre Kompensationen zulegen, so dass Du von dem Instrument, sich zur Beruhigung etwas kaufen müssen, loskommst...man kann sich trotzdem etwas immer mal wieder gönnen ;-)

Da hast du so recht.
Dieser Kaufzwang, der ja in der Manie entsetzliche Ausmaße annimmt, lauert bei mir immer immer im Hintergrund und ich bin da immer gleich hellhörig.
Ihm unterliegen ja auch viele "normale" Menschen ohne bipolaren Hintergrund, weil Konsum einfach so hoch bewertet wird im Gegensatz zu Kontemplation und Einfachheit.
Ein hoher Prozentsatz der deutschen Bevölkerung ist überschuldet, das können doch nicht alles nur Bipolare sein.
Wenn ja, dann ist der Bevölkerungsanteil der Bipolaren sehr hoch.

Mein Therapeut schlägt Reduktion vor: Spaziergänge, Meditation, Sport, Natur, Familie
Das kommt bei meinem 40-Stunden Job mit kalkulierten Überstunden einfach zu kurz und dann bleibt mir als Ventil oft nur Konsum.
Früher habe ich manchmal ein Klosterwochenende eingelegt, um "runterzukommen".
Einmal kam ich dort an, sah mein winziges Zimmer und den Blick auf den Garten und hab vor Erleichterung geweint, weil mir der Stress einfach bewußt wurde.

Vielleicht werde ich so etwas in der Art wieder machen, du hast mich auf eine sehr gute Idee gebracht.

Sorry, klingt echt blöd :-(

Nicht im Geringsten! Alles, was du schreibst ist sehr reflektiert und du hast mir mit deiner Antwort sehr geholfen.
Ich bin dankbar, dass ich hier Antworten finde auf Fragen, die ich mich nirgendwo anders zu stellen wage.

Ich fühle mich so oft mißverstanden.
Erzähle ich jemand, ich bin bipolar bzw, manisch.depressiv, schon folgt eine Ansammlung von Vorurteilen.
Ich kann dieses "himmelhoch jauchzend- zu Tode betrübt" echt nicht mehr hören. (hoher Brechreiz-Faktor)

Nochmal ganz lieben Dank für deine Antwort.

Hab einen guten Start in die Woche.

Viele Grüße

Martha
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Ängste

martha2 1001 11. 03. 2018 10:36

Re: Ängste

nebulos 495 11. 03. 2018 11:29

Konsum

martha2 439 12. 03. 2018 10:39

Re: Konsum

nebulos 532 12. 03. 2018 19:09

Re: Ängste

Cosmo81 480 12. 03. 2018 12:11



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