Bezüglich Arbeit werden zwar auch Arbeitsstellen im geschützen Bereich (ähnlich Behindertenwerkstätten) bereit gehalten, für einige ist das auch gut, aber es gibt doch viele, für die ist diese oftmals eintönige Arbeit nichts.
Ich selber brauche zum Beispiel Abwechslung und habe gerade bei Routinearbeiten meine Probleme. Meine Konzentration lässt bei eintöniger Arbeit schnell nach. Eine Art angepasste Herausforderung nenne ich es immer, wenn ich versuche zu erklären, was für mich wichtig ist. Andere aber wiederum kommen gut zurrecht mit einer gleichbleibenden routinemäßigen Arbeit.
Neben der Aufgabe, ist der Austausch mit anderen ein wichtiger Punkt. Gerade wenn ich mal wieder mehr in meine destruktiven Gedankengängen abrutsche, ist es für mich gut, auch mal was anderes zu hören und zu sehen.
Doch gerade das neue Teilhabegesetz hat wiederum Hürden aufgestellt. Da niederschwellige Arbeitsmöglichkeiten unter drei Stunden Arbeitszeit pro Tag nicht mehr finanziert werden. Aber es gibt gerade hier auch Bedarf, dass sehe ich bei meiner Arbeit, eben auch solche Bereiche abzudecken. Diejenigen, die das bisher gemacht haben, haben durchaus auch profitiert davon, damit meine ich nicht unbedingt finanziell, sondern einfach, dass es ihnen ein Stück Weit auch Sinn in ihrem Leben gebracht hat.
Aber gerade hier sollte die Politik Weichen stellen, um für Menschen mit Beeinträchtigungen eine Teilhabe zu ermöglichen.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.18 23:06.