Hallo Irma,
ja ich muss sagen die fehlende Mitmenschlichkeit in meinem Fall schockiert mich auch, es ist ja auch mein Leben beruflich wie psychisch was da ein bißchen dranhängt. In meinem Fall ist es nun auch der absolute Extremfall das ich sonst alles bestanden habe und rein logisch gesehen ist es ja auch nachvollziehbar das schon allein ein "normaler" Mensch in einem solchen Fall unter enormen Druck steht. Kommt dann auch noch evtl. eine psychische Beeinträchtigung hinzu hatte ich gedacht sollte es doch nachvollziehbar sein das jemand in einem solchen Moment instabil werden kann und nicht mehr in der Lage ist die Prüfung abzulegen. Ich kenne Leute an anderen Instituten die für "lau" noch einen Versuch bekommen haben, die schlechter waren und geschummelt hatten oder dergleichen, all das habe ich nie getan. Mit einer Entscheidung mir noch einen Versuch zu geben hätte sich niemand einen Zacken aus der Krone gebrochen, wie treffend ein Freund von mir gesagt hat. Mein Arzt, der Studentenrat alle hatten mir gesagt sie sehen gute Chancen für mich.
Mir wurde schlicht und ergreifend mitgeteilt das ich für die Prüfung angemeldet war und damit auch als prüfungsfähig anzusehen war. Eine nachträgliche Prüfungsunfähigkeit ist demnach auszuschließen. Ich war kein schlechter Student, verzichte auf alles in meinem Leben (Alkohol, Tabak, Partys, Drogen, spätes zu Bett gehen,...) was andere genießen können damit ich ein einigermaßen normales, psychisch stabiles Leben führen und meine kognitiven Fähigkeiten abrufen kann und in dem Moment wo man auf Gnade angewiesen ist, wird es einem versagt. Das harte ist: meine Gedankengänge assoziieren nun mit dieser Entscheidung der Menschen vom Prüfungsausschuss das es keine Toleranz bzw. keinen Respekt gegenüber einer solchen Beeinträchtigung gibt, was mich ohnehin schon von meiner Empfindung der emotionalen Distanz zu meiner Umwelt nur noch weiter entkapselt. Ich möchte keinen Hass auf andere verspüren und auch nicht erneut in tiefe Depressionen,- Suizidgedanken oder dergleichen verfallen aber nun ist für mich sicher: es wird wieder ein harter Kampf.
Vielen Dank für deine empathischen Worte Irma