Hallo, Deborah,
> im Rückblick kann ich erkennen, dass ich in einem
> für mich ungeeigneten Beruf gearbeitet habe.
> Mit meinen Fähigkeiten und Begabungen wäre ich
> im kreativen Bereich besser aufgehoben gewesen..
während meiner Schulzeit konnte ich nie richtig erfahren, was ich kann und will. Ich war einfach zu sehr damit beschäftigt, meine alkoholkranken Eltern zu überstehen. Als ich dann das Abitur hatte, wollte ich "irgendwas mit Sprache" machen, etwa Journalismus. Da rieten mir meine tollen Freunde davon ab. Ich sei zu langsam dafür. Leider habe ich das geglaubt. Ich hatte das schon öfters gehört. Das hat mich immer sehr verletzt, genauso wie die Wertungen, daß ich häßlich bin. Im Nachhinein finde ich diese Aussagen als unverschämt und unzutreffend.
Leider wählte ich eines der schwersten Studiengänge, nämlich Jura. Super, ich war dann viel zu schlecht, um eine reelle Chance auf eine Angestelltenstelle zu haben, und selbständig wollte ich mich nicht machen. Als selbständige Anwältin habe ich mich nie gesehen, viel zu schwierig der Beruf.
> Haben ist das eine, Sein das andere.
> Beides in Einklang zu bringen wäre
> wünschenswert.
Bei mir geht es weniger ums "Haben", sondern ums "Tun". Mit Freunden essen gehen, Kaffee trinken, Theater, Konzerte, Ausstellungen, Kulturrundreisen, das ist nur in sehr eingeschränktem Rahmen möglich. Das hatte ich mir aber aber vom Leben vorgestellt. Auch auf Kinder habe ich letztlich verzichtet, da ich sie nicht mit Sozialhilfe großziehen wollte.
LG
Lisa Vincenta
Weiblich, 60 Jahre, seit Ende 2002 an Bipolarer Störung erkrankt, seit 2011 an einer Ticstörung