Hallo Julia,
ich mag ja aufgrund meiner kurzen Anwesenheit die Beiträge aus dem Forum nicht kennen und sicherlich kann die bipolare Störung die Interaktion in jeglicher Form enorm erschweren bis sprengen, dass ist mir in den anderen Beiträgen trotzdem zu undifferenziert. Es ist aus meiner Sicht aufgrund der Unterschiedlichkeit im Umgang mit der Krankheit immer wieder eine Einzelfallbetrachtung sinnvoll.
Ich war auch so ein schwieriger Bipolarer in einer Beziehung...Es geht schon, auch ich habe den Schwerpunkt von Anfang an auf mich gelegt: "Wenn ich mich nicht hinbekomme, geht die Beziehung definitiv kaputt". Aber der Unterschied zu Deiner Schilderung ist, dass wir sehr offen miteinander gesprochen haben. Natürlich braucht der Partner trotzdem Kraft, da eine Stabilität (undefinierter Begriff, eher subjektiv) sich sehr wahrscheinlich erst nach einer sehr langen Zeit einstellt. Ich hatte auch das Ziel, soweit wie nur möglich wieder zurückzukommen, was sie kannte und wo sie mitging. Klar muss man sich auch die Frage stellen, welche Schwankungen im Mittel aktuell/zukünftig zu erwarten sind unabhängig des worst-case.
Die Trennung kam nach 5 Jahren, kurioserweise als ich es geschafft habe. Der Grund war, dass ich emotional nicht mehr für sie da war, auch wenn ich sehr viel sachlich für sie da war und geholfen habe. Ich hatte durch die Arbeit an der Psyche alles versachlicht, auch die Beziehung...wir sind bis heute eng befreundet und blicken positiv zurück.
Das ist meine kleine Erfahrung. Letztendlich sollte man sich das vor allem am Anfang sehr sehr genau durchdenken, die Krankheit ist einfach nur Scheiße, und vermutlich findet man statistisch häufiger ein nein, aber mir sind keine Statistiken bekannt.
vg n.