Guten Abend zusammen,
Ich hoffe alle sind gut ins neue Jahr gekommen.
Für mich ist es mal wieder Zeit ein neues Thema anzuschneiden.
Kurz zur Erklärung, mein Bruder wurde auf eine Bipolare Störung diagnostiziert während er im Gefängnis war. Jetzt hat er eine Manische Phase und wurde aus dem Gefängnis entlassen und vorerst von meinen Eltern aufgenommen.
Soweit die Vorgeschichte. Meine Eltern haben es genau 10 Tage mit ihm zuhause ausgehalten, dann ist meine Mama zur Beruhigung ins Krankenhaus gekommen und mein Vater hat einen leichten Herzinfarkt gehabt.
Mein Bruder ist vollkommen uneinsichtig und zeigt momentan nicht unbedingt seine beste Seite. Er nimmt zwar seine Medikamente, aber nicht regelmäßig und möchte, wie er sagt, sich jetzt an keine Regeln halten.
Die einzige Konsequenz für meine Eltern war, ihn vor die Tür zu setzten. Er taucht immer mal wieder auf und erzählt, was er schon alles gemacht hat und was er plant. Davon glaube ich ihm mindestens die Hälfte nicht.
Ich habe jetzt schon einiges über diese Krankheit gelesen und auch versucht mir die eine Frage, die sich mir immer wieder stellt hier im Forum zu beantworten. Aber ich lese immer wieder gegensätzliche Meinungen.
Deshalb richte ich die Frage jetzt vor allem an euch Betroffene, die mit dieser Krankheit leben. Darf ich wütend auf meinen Bruder sein?
In wie weit beeinflusst diese Krankheit, besonders in der Manische Phase das Denken und kann er sich dagegen wehren wenn er es wirklich will?
Ich habe nämlich oft das Gefühl, dass er irgendwie einen "krankheitsbonus" ausspielt und sich die Sache einfacher macht, als sie ist...
Ich würde mich sehr über ein paar Meinungen und Erfahrungen freuen!
Vielen Dank und liebe Grüße!