So nochmal zum Trinken der Wirkung wegen. Meine Überzeugung ist da sehr gefestigt. Man trinkt Alkohol der Wirkung wegen. Die Frage ist doch eher, welche Wirkung möchte ich haben und vor allem wie klar bin ich mir darüber. Wie sollte man denn die Grenze definieren zwischen gesundem Gebrauch und schädlichem Missbrauch.
Die Dosis macht das Gift. Diese alleine ist aber kein Kriterium für den Missbrauch. Die Häufigkeit? Die Regelmäßigkeit? Der Rahmen?
Diese Grenze ist nicht nur schwammig, sie ist generell unsichtbar und der Übergang schleichend.
Bei der Wirkung könnte man überlegen welche man verfolgt. Auch ohne Schwipps wirkt Alkohol auf das zentrale Nervensystem. Welche Wirkungserwartung habe ich? Das Essen schmeckt besser, ich werde geselliger auf Feiern, usw.
Da hier keine klare Abgrenzung zu ziehen möglich ist, bleibe ich lieber bei der durchaus straighten Meinung: jeder Konsum ist Missbrauch.
Kennt denn jemand Leute die alkoholfreies Bier trinken ohne je ein anderes getrunken zu haben. Kann ich mir nicht vorstellen. Andersherum konstruiere ich jetzt mal die Behauptung, dass die erlernte (konditionierte) Wirkung des Alkohols auch beim Genuss alkoholfreier Biere zum tragen kommt. Das ist doch toll, wie Bierglobuli.
Ich bin eigentlich nur für eine klare Bezeichnung dessen, was man macht, wenn man Drogen konsumiert. Jeder Konsum von Drogen ist in meinen Augen Missbrauch. Würde ich nur eine Zigarette in der Woche rauchen, wäre dies auch Missbrauch.
Das heißt nicht, dass ich dies generell verteufele. Ich vertrete sogar die Meinung, jeder hat ein Recht auf Rausch und die Drogenpolitik sollte wesentlich liberaler gestaltet sein, als sie ist. Mich stört lediglich diese generelle Verharmlosung des Alkohols. Aber: Jedem das seine!
Prost Schlotti