Re: Vater / Bipolare Störung

31. 12. 2017 09:48
Lieber Angehöriger, ich melde mich nach langer Zeit wieder einmal auf einen Beitrag, weil es einige Übereinstimmungen mit unserem Schicksal gibt - mein Mann hatte im Jahr 2013 eine manische Phase - die erste - auch mit Beginn des 50. Lebensjahres und wir haben es geschafft, dass er freiwillig in die Klinik ging, danach in die Tagesklinik, dann in eine Reha und medikamentös eingestellt wurde - alles im Gespräch mit ihm und auf seinen eigenen Wunsch. Er nimmt seine Medikamente bis heute und ist seitdem stabil und auch wieder berufstätig.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur raten - für dich selber gut zu sorgen und dir professionelle Hilfe für dich zu suchen.
Dein Vater hat eine Eigenverantwortung für sich, auch wenn er psychisch erkrankt ist - die kannst du als Sohn nicht übernehmen. Nun ist er ja in der Klinik und dort in fachlicher Betreuung. Was du machen kannst ist, dort mit den Ärzten zu sprechen und mit dem Sozialen Dienst der Klinik, wie es nach der Entlassung weitergehen kann. Es gibt ja die Weiterbetreuung in der Tagesklinik und auch jetzt schon die Möglichkeit, eine Reha zu beantragen.

Meinen Mann hat das stabilisiert und verhindert, dass er nach der Entlassung aus der Klinik in ein Loch fiel. Er war auch nach der Klinikentlassung noch nicht richtig stabil und die Tagesstruktur durch die Tagesklinik hat ihm gut getan - es war ein Auffangnetz für ihn und die 4wöchige anschließende Reha hat das ganze nochmal stabilisiert.

Alle Entscheidungen hat mein Mann selber getroffen - es gab keine Heimlichkeiten und ich habe alle Gespräche (von Anfang an) mit den Ärzten und mit ihm zusammen geführt, wenn es sein Wunsch war, ansonsten hat er sie auch alleine geführt. Es gab keine Bevormundung und mein Mann hatte immer die Sicherheit, daß er derjenige ist, der mit Unterstützung von Ärzten und Psychologen bestimmt, wie der nächste Schritt in seinem Leben sein soll.

Mir als Angehörige die Teilnahme an einer Gesprächsrunde für Angehörige geholfen, die von der Klinik angeboten und von einem Arzt geleitet wurde. Dort habe ich viel über die Krankheit gelernt und viel Unterstützung erfahren.

Vielleicht gibt es ja in der Klinik deines Vaters auch eine Gruppe für Angehörige.

Ich wünsche dir und deiner Familie, daß ihr einen guten Weg findet
und viel Kraft und in diesem Sinne
ein gutes Neues Jahr
teddy
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vater / Bipolare Störung

MustermannXYZ87 2087 28. 12. 2017 23:33

Re: Vater / Bipolare Störung

VanGogh 635 29. 12. 2017 14:06

Re: Vater / Bipolare Störung

MustermannXYZ87 688 29. 12. 2017 23:48

Re: Vater / Bipolare Störung

teddy 635 31. 12. 2017 09:48

Re: Vater / Bipolare Störung

Punkt3 539 05. 01. 2018 01:00

Re: Vater / Bipolare Störung

MustermannXYZ87 566 21. 01. 2018 23:30

Re: Vater / Bipolare Störung

mausgold 668 22. 01. 2018 15:06



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