Hallo zusammen,
Ich habe diesen Artikel so ähnlich gerade schon an einen anderen gehängt, glaube aber dass es ein neues Thema ist und ich glaube so einer breitere Masse zu erreichen. Falls das nicht gewünscht ist, möchte ich mich für den Doppeleintrag entschuldigen.

Ich bin 39 Jahre alt und Angehöriger. Ich bin seit gut 1 1/2 Jahen mit meiner Verlobten zusammen (sind jetzt seit 5 Wochen verlobt). Ich dachte dass ich bereits eine manische bzw hypomansiche Phase erlebt habe und meine Verlobte nun in einer depressiven Phase befindet, da sie das auch sagte.

Mir gegenüber ist sie seit ein paar Wochen sehr gefühlskalt abweisend, interessiert sich nicht mehr für mich und ignoriert mich. Alles scheint wichtiger zu sein als ich. Ich würde Klammern, ich würde sie nicht atmen lassen und das ich sie nerven würden. In der Realität ist es aber eigentlich nicht so. Normalerweise hatte sie mich immer in ihre Pläne eingeweiht, mich gefragt ob ich mit möchte wenn sie was vor hat, gefragt wie es mir geht. Kurzgesagt, sie war sehr darauf bedacht mich in ihr Leben einzubinden. Das war von heute auf morgen weg und ich habe ihr das dann gesagt. Das war für sie bereits Klammern und nicht atmen lassen.
Deswegen kam für mich nur der Schluss, dass sie in einer depressiven Phase ist, da sich das Verhalten teilweise mit vielen Berichten von Betroffenen und Angehörigen deckt.

Heute hatte ich die Möglichkeit mal mit ihr vorsichtig zu reden. Da meinte sie zu mir, dass sie gerade Zitat „eine scheiss Phase hat und extrem Lust was zu machen(feiern)“. Dann stellte sich während des Gesprächs raus, dass sie schon etwas länger mit dem Gedanken spielt, die Beziehung zu beenden da angeblich keine Gemeinsamkeiten da wären. Gemeinskeiten sind tatsächlich nicht so viele aber ich denke (und früher hat sie das bestätigt) wir ergänzen uns sehr gut. Ich für meinen Teil weiß, dass ich sie sehr liebe und bis vor ein paar Wochen war ich mir auch 100% sicher dass sie mich genauso liebt.
Beendet hat sie die Beziehung noch nicht aber im Anschluss des Gesprächs ging sie feiern und meinte sie kommt heute Nacht nicht nach Hause.

Wenn ich mir das Gespräch jetzt nochmal vor Augen führe und mir die letzten Tage und Wochen angucke, bin ich mir absolut unsicher ob sie wirklich in einer depressiven Phase steckt. Mir gegenüber wirkte sie zwar depressiv, aber Freunden und Bekannten gegenüber überhaupt nicht. Im Gegenteil. Hab das erst als Ablenkungsversuch interpretiert, da ihr wohl die Krankheitseinsicht fehlt, ist sie der Meinung, dass man sich aus jeder Phase selber rausholen kann.
Sie stützt sich gerade vollkommen auf neues. Neue Freunde, neues Outfit, hat ihre Liebe zu Tattoos und Piercings entdeckt und sich bereits vor ein paar Tagen ein Tattoo sowie ein Piercing machen lassen und noch einige andere Kleinigkeiten. Außerdem hat sie in letzter Zeit einen verstärkten Alkoholkonsum und leider auch noch andere Rauschmitttel (damit hatte sie früher schon Erfahrung, meinte aber dass sie das nicht mehr machen wird, da ich komplett gegen harte Drogen bin). Versuche ich klar zumachen das Alkohol und Partydrogen, gerade bei ihrer Krankheit, ziemlich gefährlich sein können und damit die Phasen viel schlimmer ausfallen können, stießen völlig auf taube Ohren und ich musste mir den Vorwurf anhören, dass ich ihr nichts verbieten kann und sie würde schon wissen was sie tut.
Jetzt frage ich mich, ist das vielleicht eine manische Phase die ich völlig falsch interpretiert habe? Oder klingt das für euch nach gar keine Phase und sie will sich vielleicht einfach gerade klar machen wo sie steht und wie/ob es mit der Beziehung weiter gehen kann?

Hätte sie keine bipolare Störung (die ist diagnostiziert und sie hat mir das ganz am Anfang unserer Beziehung mitgeteilt) wäre für mich die Sache klar. Sie hat mit der Beziehung abgeschlossen und vielleicht sogar bereits was neues aber hat noch nicht den Mum gehabt mit mir Schluss zu machen. In dem Fall würde ich normalerweise sofort die Reißleine ziehen und von meiner Seite aus die Beziehung beenden. Aber da ich von ihrer Krankeheit weiß, hoffe ich dass es nicht so ist da ich sie wirklich sehr liebe und mein Leben mit ihr verbringen möchte.
Ich hoffe ich könnt mir weiter helfen, ich wäre euch wirklich sehr dankbar. Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll. Die Ungewissheit frisst mich gerade auf.