Hallo,

an alle die mir geantwortet haben und herzlichen Dank dafür. Das Schreiben hier fällt mir nicht leicht, da es mir nicht so gut geht.

Was ich mich immer frage: wie schaffen es bipolare eine Familie zu gründen und ein Kind bzw. Kinder groß zu ziehen? Und auch: wie kommen die Kinder mit der Erkrankung klar? Ich selbst wünsche mir sehr arg ein Kind, aber es ist nicht realisierbar aus verschiedenen Gründen und mir läuft die Zeit davon.

Im Enddefekt werde ich kinderlos bleiben ich fühle mich schrecklich und weiß nicht wie ich damit zurecht kommen soll. Diese Erkrankung hat mich zu einem körperlichen und seelischen Wrack gemacht. Ich bin sehr wütend und tief getroffen darüber, will aber auch nicht in Selbstmitleid verfallen. Ich mache mir oft Gedanken über den Sinn des Lebens. Den Frust fresse ich in mich hinein, was sich auch auf mein Gewicht natürlich auswirkt.

Innerlich fühle ich eine Wunde die niemals heilen wird. Weit weg erinnere ich mich noch an glückliche Tage als ich gesund war.

In ein paar Tagen habe ich Geburtstag, möchte dann am liebsten alleine in meinem Bett liegen und nichts sehen und hören. Schlafen ist sowieso zu eine Art Hobby geworden. Mir fehlt es an Energie. Fühle mich wie eine Batterie, deren Akku fast leer ist. Als wenn man Auto fährt mit angezogener Handbremse.

Medis habe ich schon sehr viele durch. Nach aussen zeige ich nicht wie es mir innerlich geht. Ich bin einfach traurig wie mein Leben so verläuft. Aber ich muntere mich immer damit auf, dass es auf der Welt noch viel schlimmere Krankheiten oder Dinge gibt. Und man sollte dankbar für jeden neuen Tag sein, den man erleben darf.

Ich wünsche uns allen eine angenehme Adventszeit. Und ich danke euch nochmals für eure Aufmerksamkeit.

VLG Micky1