Liebe Micky1,

danke für Dein Vertrauen in das Forum, bzw. in jeden einzelnen von uns, und wie schön, dass Du Dich so öffnen konntest.
Meiner Meinung nach ist es völlig richtig gewesen, auch die Schwangerschaft zu schildern.
Sie ist wahrscheinlich ein wichtiger Schlüssel dazu, warum alles so ist wie es ist.
"Schreiben heißt sich selber lesen", und deshalb war das hier vielleicht schon ein erster kleiner, aber ent-
scheidender Schritt hin zu Deiner Genesung.
Du schreibst, Du verdrängst Tag für Tag Deine Gefühle, und dass Du niemanden hast, mit dem Du reden kannst.
Ich glaube, das ist der Grund, warum Du so "stagnierst", nicht loslassen kannst, was Dich letztendlich so sehr niederdrückt.
Jedes Gefühl möchte gefühlt werden, einfach angenommen sein.
So muss der größte Schmerz gefühlt werden, auch wenn wir meinen er zerreißt uns,
denn nur so kann er gehen.
Auch wenn es sich zynisch anhört, ich glaube alles hat seinen Sinn, so wie es ist.
Vielleicht wäre Dein Baby schwer befindert gewesen, und das hätte Dir Dein Herz bestimmt komplett zerrissen.
Ich finde nicht, dass Du zu alt für ein Kind bist, aber dafür, dass Du nicht stabil genug bist.
Wenn der Kinderwunsch heute noch so groß ist, würde ich mit kleinen Schritten versuchen, wieder in Deine Kraft und Gesundheit zu kommen.
Natürlich benötigst Du dabei die beste, ärztliche Betreuung, und einen starken, einfühlsamen Partner.
Vielleicht soll es aber auch gar nicht mehr sein, und Du schaust, was Dir gut tut, was Dein Herz zum Singen bringt.
Ich kann Dich glaube ich sehr gut verstehen, denn auch ich habe ähnliches durch.
So habe auch ich vor mehr als 25 Jahren abgetrieben, und es tut sehr weh, darüber zu schreiben.
Zuvor war ich in einer ganz schlimmen Depression, und die Schwangerschaft verursachte in mir nur ein tiefe rasende, tobende Angst .
Ich traute mir, die in meinen Augen schwerste und natürlich auch schönste Aufgabe, einfach nicht zu.
So hatte ich doch noch genug als junge Frau, mit meiner traumatischen Kindheit zu tun, die mich trotz meines Potenzials, immer wieder in Form von Depressionen ausbremste.
Der Mann an meiner Seite war auch nicht der richtige, auch bedingt durch den Vater meiner Kindheit.
Ich war zu dem Zeitpunkt einfach eine einzige Katastrophe, während ich äußerlich attraktiv sowie erfolgreich erschien.
Fixierung und einen so starken Kinderwunsch, dass ich die Medis ohne Rücksprache mit meiner so genialen Ärztin, einfach abgesetzt habe , kenne ich übrigens auch...
Ich habe mich heute mit meinem Schicksal ausgesöhnt, und bin dankbar für meine mittlerweile großen Neffe, meine Nichte sowie für mein Patenkind Lisa.
Sie haben mir eine Süße in mein Leben gezaubert, und mein Herz so sehr geöffnet.
Wie wunderbar, dass Du einen Hund hast.
Er gibt Dir 2 ganz elementare Dinge.
Struktur und bedingungslose Liebe.
Du manchst doch schon unbewusst vieles richtig.
Ich danke Dir für Deine Offenheit.
Du hast damit mein Herz geöffnet, in Bezug auf ein vermeintlich dunkles Kapitel, welches offensichtlich noch nicht
genügend mit Liebe und Demut bearbeitet wurde, sodass letztendlich doch am Ende ein Happy End entsteht.
Danke!!!
Alles Liebe Dir und viel Kraft.
Herzliche Grüße
Petra