Hallo,
auch ich würde dir empfehlen, dir professionelle Untertützung zu suchen. Entsprechende Adressen kann dir mit Sicherheit ihr behandelnder Psychiater geben.
Ich glaube dir, dass dir dieser Schritt sehr schwer fällt, allerdings ist es für dich auch wichitg, dass du wieder ein eigenes Leben leben und vor allen Dingen deine Beziehung leben kannst. Langfrisitg ist da mit Sicherheit ein gesetzlicher Betreuer eine gute Lösung. Er ist auch nicht "so nah dran" und sieht manche Sachen bestimmt objektiver als wir als Angehörige. Vor allen Dingen ist es dann auch perspektivisch so, dass du eine Menge Verantwortung an diesen abgeben kannst und er vielleicht sogar eine Zwangseinweisung in die Wege leiten kann, insofern dies nötig ist.
Und all das bedeutet nicht, dass du dir Vorwürfe machen musst, weil du es nicht alleine geschafft hast, dich in einer manischen Phase um sie zu kümmern. Wir haben es mit einem ganzen Rudel von Menschen nicht geschafft, uns in den bisher drei erlebten Manien uns um meinen Freund zu kümmern.
Du hast geschrieben, dass du nicht weißt, wie du deiner Mutter dieses Verhalten verzeihen sollst. Ich habe meinem Freund mal folgenden Satz dazu gesagt, als wir nach der letzte Manie über einige seiner Eskapaden gesprochen haben: "Die Krankheit ist dir angeboren, dafür kannst du nichts. Du kannst aber was dafür, dass du nichts dagege tust."
Nachdem die letzte Manie einen riesigen Scherbenhaufen hinterlassen hat, der nach nun fast drei Jahren immer noch nicht vollständig wieder beseitigt ist, nimmt er übrigens jetzt freiwillig regelmäßig seine Medikamente. Manchmal muss es eben anscheinend erst unangenehm werden, bis eine Einsicht zu verzeichnen ist.
Wie geht es dir und deiner Mutter aktuell?