Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

19. 01. 2018 23:27
Hier möchte ich noch einen Nachtrag hinstellen zu Fixierungen und Zwangsmedikation, zu dem, was ich in der Befragung schrieb:

[Google-Rezension zu Haus 7 Schwabing]
Y. R.
in der letzten Woche-Bearbeiten
Wurde nach Ablehnung der Psychopharmaka 2015 sofort zwangsmediziert (Haldol, Solian, Tavor etc.) und fixiert dort bei meiner ersten Einlieferung. Starke Nebenwirkungen (Parkinsonoid, Sehstörungen u.a.) - nach Wechsel auf "besser verträgliches" atypisches Neuroleptikum, Zyprexa, in zugehöriger Tagklinik Leo175 dann binnen weniger Monate nahezu 30 kg Gewichtszunahme.

Bei meiner zweiten Zwangseinlieferung 2016 (ident. Diagnose: psychotische Manie) zwangsmedizierte man aus irgend einem Grund nicht (rechtliche Vorgaben wahrscheinlich)- nahm erst gar nichts, nach einer Weile dann wieder Lithium: die Manie ebbte auch so ab und ich konnte, wie im Jahr zuvor, nach 6 Wochen gehen.

Wurde allerdings wochenlang im Wachraum gefangengehalten ohne Ausgang, obwohl ich nichts Schlimmes tat, und fixiert einmal, als ich mich auf das Bett einer anderen setzte, einmal, als ich auf dem Boden saß, mittels einer Binde mit meiner geliebten Therapeutin "telefonierte" ("Ver-Bindung"..) und nicht aufhörte zu lachen, einmal, als ich ganz ruhig auf dem Fensterbrett saß und las (das war alles weder Selbst-, noch Fremdgefährdung (obwohl es natürlich entsprechend "angepasst" schriftlich festgehalten wurde), und aus anderen Gründen dürfen sie keinen fixieren- mal ganz abgesehen davon, dass die UN Fixierungen als Folter ansehen (s.u.), welcher Einschätzung ich mich entschieden anschliesse). In meinem Arztbrief notiert haben sie bloß eine Fixierung wg. "bedrohlichen Auftretens".

"Fixierungen werden von mehreren Stellen der Vereinten Nationen als Folter eingestuft. Neben dem UN-Sonderberichterstatter über Folter, Juan Méndez, hat auch der UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen diese Praxis und andere medizinische Zwangsmaßnahmen entsprechend bewertet und die Vertragsstaaten der UN-Antifolterkonvention sowie der UN-Behindertenrechtskonvention aufgefordert, diese zu verbieten.", Wikipedia

Nachtrag 19.1.´18: habe gestern nach mehreren Aufforderungen (und erst nach Fristsetzung und Ankündigung der Einleitung rechtlicher Schritte im Verweigerungsfall) meine Patientenaktenkopie erhalten und dort erwartungsgemäß bestätigt gefunden, dass man mich nicht nur, wie im Arztbrief angegeben, einmal ("gereizt und bedrohlich, so dass am 12.8. 2016 eine mechanische Beschränkung mittels Fünfpunkt-Fixierung notwendig war"), sondern mehrfach fixierte, und zwar tagelang: vom 12.-14. und nochmal vom 25.-28.7.´16.

In der Patientenakte steht beim 25.7. zu lesen, dass ich fixiert wurde-: "Es erfolgte die notfallmäßige i.m. Gabe von 100mg Ciatyl Accuphase und 2mg Tavor". Ciatyl findet sich im Arztbericht ebenfalls nicht erwähnt.

Daran, dass man mich "bei diesen Gelegenheiten" auch erneut zwangsmedizierte, hatte ich keine Erinnerung (was nicht erstaunlich ist, da diese Mittel neurotoxisch wirken:
[ [www.psychologytoday.com] , [www.madinamerica.com] ] ).

Akut lassen sich zugedröhnte Patienten natürlich leichter handeln, als wenn sie immerzu singen, hüpfen usw., nach Entlassung sind sie dezent hirngeschädigt "friedlicher", weniger kritisch, sondern mehr auf ihre Medis "eingestellt".

M. M. n. sind das Verbrechen, die in unsren Psychiatrien (nicht nur in dieser, sondern standardmäßig), an den einzigartigen Individualitäten offiziell begangen werden dürfen und sollen durch die gleichschaltende, nivellierende, Lebendigkeit ausschaltende Behandlung mit Psychopharmaka.

TAKE THESE BROKEN WINGS, Genesung ohne Medikamente (German)
[www.youtube.com]

[www.youtube.com]

Menschenrechtsverletzungen in der Psychiatrie (Peter Lehmann)
[www.youtube.com]

file:///C:/Users/Yvonne/Downloads/lehmann-sonderdruck.pdf

[www.madinamerica.com]

[www.youtube.com]

Herzliche Grüße,
Moorfrosch



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.18 23:32.
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Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

DGBS-Betroffenenvertreterin Johanna Römmelt 2791 21. 11. 2017 16:39

Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

DGBS-Betroffenenvertreterin Johanna Römmelt 763 25. 11. 2017 15:00

Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

Aradia 720 03. 12. 2017 13:03

@ Aradia

Deborah 677 03. 12. 2017 15:03

Re: @ Aradia

Aradia 710 03. 12. 2017 16:05

Re: @ Aradia

Irma 632 03. 12. 2017 19:32

Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

Tessa 755 04. 12. 2017 07:47

Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

schlotterbeck 625 04. 12. 2017 09:46

Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

Aradia 718 05. 12. 2017 00:41

Bitte beteiligt Euch an der Studie ...

Deborah 555 05. 12. 2017 05:30

Re: Bitte beteiligt Euch an der Studie ...

Moorfrosch 623 05. 12. 2017 08:51

Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

Ivin 695 05. 12. 2017 16:10

Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

Moorfrosch 1209 19. 01. 2018 23:27

Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

flowly 661 20. 01. 2018 08:28

Re: Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem

Antero 671 20. 01. 2018 13:30



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