Selber nicht betroffen
kenne aber das Hilfesystem in Pflegeeinrichtungen. Auch wenn vieles, wenn nicht sogar alles "legal" war was ich erlebt habe, könnte man heulen.
Gewalt durch Fixierungen ist ein Thema der Zwangsbehandlungen. Meiner Ansicht nach viel Auswirkungsschwerer ist der leichtfertige Umgang mit Psychopharmaka. Hier verschiebt sich sehr schnell die Zielstellung. Nicht das Wohl des Patienten, sondern die Handhabbarkeit der "schwierigen" Situation rückt in den Vordergrund. Die Indikation ist meist Fremd- bzw. Eigengefährdung. Das geht fix. Schwupp da kommt die Keule. Für Medikation ist keine richterliche Genehmigung nötig, wirkt bequem und macht den Eindruck von Friedlichkeit. Ein Trugschluss, der kaum wahrgenommen wird.
Zwangsernährung, Pflegeruf außer Reichweite, unzureichende Mobilisation, Psychopharmaka statt Schmerzmittel, Häufig Zwangsmedikation im Sinne von Untermogeln der Medikamente, unzureichende Anamnese mit Gesamtbetrachtung der Situation, Inkontinenz als Folge, Druckstellen nur durch gehemmte Bewegungsmöglichkeit ... usw. ... sind Folgen.
Das Problem ist doch schon ewig bekannt. Falsch gehandelt wird aus Überforderung der Beteiligten.
Und Schuld sind wir alle!!!
Wer wählt eine Partei, die 5% höhere Beiträge für Pflege- bzw. Krankenkasse berappen will? Niemand. Wird das Gesundheitswesen so personell gestärkt? Nein. Was soll sich denn ändern wenn der Rahmen so bleibt? Nichts.
Also, Mitbestimmung nutzen und schlau wählen bitte.
Ich hoffe dass ich eine kleine Denkanregung geben konnte. Aufklärung und wissenschaftliche Belege von Missständen halte ich für unbedingt notwendig. Nicht dass hier Missverständnisse aufkommen :)
Gruß Schlotterbeck