Mögliche Bipolarität - Ja oder nein?

19. 11. 2017 18:02
Halli hallo, nur schon mal vorab: wird ein längerer Text.
Kurze Vorstellung: Ich, Mitte 20, kreativ und vielseitig veranlagt mit nicht gut behüteter Kindheit in der Vergangenheit frage mich seit einiger Zeit was mit mir nicht stimmt,...
Nun, durch bereits kleinen Austausch und einigen Recherchen, könnte Bipolarität das sein, was mit mir nicht stimmt.
Ich will hier kein "Jepp, haste" oder "nö, haste nicht".
Sondern eher etwas Wissen Betroffenen, ob der Verdacht einfach nur berechtigt ist. Eine Diagnose wird's für mich nicht ersetzen. Und ich weiß auch, dass ein Gang zur Fachkompetenz ganz klar eindeutigere Diagnose verschaffen könnte: bin ich aber derzeit nicht bereit zu.
Nun zur Thematik und den Fakten:
Wie oben schon beschrieben war meine Kindheit nicht so pralle... bin mit 18 direkt ausgezogen.
Mit 17-19 hatte ich eine SVV Phase, die ich bisher, abgesehen von 2 Rückfällen im Griff ab, wenngleich es auch 'ne Sucht ist, und das Verlangen danach öfter mal auftritt, ich aber (abgesehen von den 2 Rückfällen) mich jedes mal dagegen halten konnte und dem Verlangen nicht nach gegangen bin. Insgesamt also 10 Jahre mit "nur" 2 Rückfällen.
Des weiteren sind mir meine massiven "Stimmungen" über längeren Zeitraum nun bewusst geworden.
Vor einigen Jahren war ich noch fast immer gut drauf, stets euohorisch,.. aber hatte immer mal Phasen, wo ich dachte, ich muss mich von der Gesellschaft "erholen", weil ich Gesellschaft, nahezu egal von wem, dann für eine Zeit kaum ertragen konnte,.. ich war leicht reizbar, von fast allem genervt und hab dann viel zuhause allein verbracht. Das war so ca. 2-3 Monate euphorische, gute Phase, die dann von ca. 2-4 Wochen "Erholungsphase" ersetzt wurde. Also so ungefähr.
Ich hab Phasen, da kann ich völlig fremde Menschen auf der Straße ansprechen, und ihnen sagen, dass sie total scharfe Leute sind und das völlig selbstbewusst und sicher.
Ich halte Reden vor 500 Leuten und mehr und es stört mich nicht.
Dann wiederum hab ich Phasen,.. in denen ich z.B. wie folgende Situation reagiere/mich fühle: Ich bin spät abends noch mal mit meinen Hunden raus. Gegen 23 Uhr. In ca. 100m Entfernung hab ich mir fremde Menschen gesehen. Und ich bin sofort in eine Gasse gebogen und habe dort im dunkeln gewartet, bis sie vorrüber waren. Ich wollte einfach nicht, dass mich die Leute sehen. Aus keinem besonderen Grund. Ich wollte ihnen einfach partout nicht begegnen.
Oder ich kann auf öffentlichen Veranstaltungen mir nicht mal am "BIerwagen" was zu trinken holen.
Entweder ich frage jemanden, den ich gut kenne ob er mir 'ne Cola mitbringt,.. und ansonsten trinke ich dann einfach nichts... Mir ist der Gedanke, Fremde anzusprechen, mich mit denen auseinander zu setzen einfach derbe unangenehm.
Desweiteren hab ich die letzten Wochen/Monate eine massiv dominante "schlechte Phase". Ich kann mich selten für irgendwas aufraffen. Ich lasse mich krank schreiben, weil ich dermaßen keine Lust auf Arbeit habe,... ich lerne nicht für wichtige Klausuren (in derzeit im 3. Ausbildungsjahr), erledige Amtsgänge nicht. Ich "scheiße auf alles", sozusagen.
Ein paar Tage zwischen drin wird's dann mal gut. Da schaffe ich viel, baue mir eigene Möbel (frisch nach dem Umzug) aus Baumstämmen mit einer Kettensäge, bewerbe mich in Kooperation mit Kollegen für den Bundesnachwuchspreis in beruflichem Kontext. ...
Vor einer Weile hab ich sogar den "Launenumschwung" voll gespürt und wahrgenommen. Von der guten in die schlechten Phase,... innerhalb weniger Stunden veränderte sich was, ich war reizbarer, impulsiv, kurzweilig überdreht und dann einfach schlecht gelaunt, und es gab keinen spezifischen Auslöser.
Die letzten Tage, seit ca. einer Woche sind gefühlt echt hart. Ich halte es kaum mit mir selbst aus, weshalb ich auf Stress oder konflikte von außerhalb entweder mit völligem Desinteresse reagiere, oder eben recht gereizt. Meine Stimmungen wandeln teils stündlich. Eben noch überdreht und gut drauf, weil der Tag/Morgen gut war, sehe ich mir ein tiefergehendes, "philosophisches" Bild an und muss mich zusammen reißen nicht zu heulen. Und dann wieder zurück in die gute Laune. Mit allem was dazu gehört. Ich finde mich scheiße, derbe unattraktiv und in mir selbst fühle ich mich einfach unwohl. Und dann kippt es, und ich komme mir vor als könnte ich "jeden haben". Dann ist einfach alles gut.
Ich habe teils suizidale Gedanken. Ich habe darüber sinniert, wie und warum ich es täte. Wenn, würde ich mich erschießen, in den Kopf, seitlich, und ansonsten irgendwo runter springen.
Und ich täte es, weil es eine Handlung wäre, die von niemandem sonst abhängig wäre. Ich ganz allein könnte/würde das beeinflussen und entscheiden.
Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass mich gesellschaftliche/existenzielle Verantwortung/-Unterordnung einfach fertig macht. Ich hasse ALLES, was ich "muss". Egal was es ist. Und tatsächlich, hin und wieder, um mir "Freiheit" oder Anarchie zu gönnen, schlafe ich einfach quer im Bett. Wenn's auch nur solche Kleinigkeiten sind, um mir "Luft zu machen", gelegentlich. Sie sind ein "Fuck the system" Ausdruck.
Ich habe fast täglichen Schlafmangel. In guten Phasen komme ich gut 'ne Woche mit nur jeder Nacht 4h Schlaf aus,... in schlechten Phasen schlafe ich auch wenig,.. bin aber eh STÄNDIG müde.
Ich gehe nicht früh schlafen, weil ich einfach nicht will. Ich habe keine Lust, "anständig" zu sein und vernünftig schlafen zu gehen und ich mag den "müden Körperzustand", dieses "abgewrackt" sein Gefühl irgendwie.
Und ich ballere mir aktuell sobald es irgendwie möglich ist, meine Birne mit Musik voll. Laut, derb und Ständig um irgendwie von mir selbst abzulenken, von dem Launenchaos und dem ganzen, dass ich trotz meiner massiven Vernunft nicht "gesteuert" bekomme.
Ja, ich könnte zu 'nem Therapeuten oder Psychologen. Aber ich will hier keinen suchen, den ich "gut finde" und definitiv Lust auf eine Psychotherapie hätte ich auch nicht. Medikamentöse Einstellung,.. damit könnte ich mich anfreunden, ich hab aber keinen Bock auf Gerede,.. mal davon abgesehen, dass mich eben nur die schlechten Phasen annerven. Den Rest will ich von mir behalten....
Könnte das auf Bipolarität hinweisen? Oder auf was sonst?
Wie lange dauert dieses "stündliche Launenwechsel"-Gedöns noch an? Kann's sein, dass das noch diverse Monate anhalten würde?

Ich danke euch schon mal für eure Antworten, für gleichgesinnte Erfahrungen (falls es die hier gibt) und sämtliche fundierte Antworten, die den Verdacht argumentativ schmälern oder verhärten würden. :-)

Seid nett zu mir, ich habe nicht das Bedürfnis mich zu profilieren, geschweige denn überhaupt mir eine psychische Krankheit anzudichten, weils "ach so modern" ist, sondern mir geht's mental tatsächlich kacke und ich will wissen, was los ist, oder wie ich's einordnen kann, wenngleich ich einfach aktuell (noch) nicht bereit bin, 'ne Fachkompetenz im realen Leben aufzusuchen....
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Mögliche Bipolarität - Ja oder nein?

Shari Sharin 1032 19. 11. 2017 18:02

Re: Mögliche Bipolarität - Ja oder nein?

Aroma 516 20. 11. 2017 09:54



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