Grüße dich AlterVatta,
danke dir für deine ehrlichen und offenen Worte!
Ich glaube wir sind uns in einigen Sachen ähnlich ;)
Ich fühle mit dir und verstehe die von dir geschilderte Situation sehr, sehr gut... ich denke man muss erlebt haben, wie ambivalent eine Liebesbeziehung sein kann.
Besonders wenn dann Kinder ins Spiel kommen ändern sich die "Spielregeln" einer Beziehung meines Erachtens nach grundlegend, der "Machtbereich" definiert sich neu und hier haben einige Partnerschaften dann eine echte "Schieflage" die meist aber ohne Therapeut nichtmehr zu korrigieren ist (die jetzt "Mächtige" gibt "das Machtmonopol" dann nichtmehr wohlwollend ab, alles wird geplant und geprüft und hinterfragt und konfrontiert - liegt wohl in der Natur der Sache).
Die von dir geschilderten Situationen kenne ich auch ausnahmslos... ich finde es vor allem jetzt mit Diagnose sehr bedrohlich wenn irgendwas von "Polizei" und "du hast mich angefasst" gebrüllt wird - selbst wenn es denn nicht so ist.
Ob wahr oder nicht - es wirkt, ich falle innerlich zusammen... wenn es dann heißt "der Maniker macht mir Angst" sehen meine Chancen darauf alles richtigzustellen bei 0% glaube ich. Große Knopfaugen und "jut is"....
Ich denke es ist oft einfach auch, weil man emotional und auch wegen den Kindern nicht von seinem Partner loskommt (es gibt ja auch viele gute Seiten an dem Menschen den man sich aussucht... irgendwas hat einen ja mal "bezaubert" und das bleibt - wie die Liebe die einen viel "ertragen" lässt in der Hoffnung, es würde mit "etwas mehr Einsatz" besser... aber dafür müssen beide arbeiten und erkennen, wie die Situation ist glaube ich).
Ich liebe sie, absolut keine Frage... aber kann ich sicherstellen neben ihr stabil zu sein in der aktuellen Stuation?
Absolut nicht...
Wenn sie sicherstellen könnte, dass sie ihre "Emotionen" unter Kontrolle behält schon (bitte nicht falsch verstehen - ich möchte die Verantwortung nicht auf sie übertragen, ich meinte wenn sichergestellt wäre das Gespräche ohne einen Grenzübertritt ihrerseits ablaufen könnten wäre ich mir sicher ein zielführendes Gespräch führen zu können).
Ich bin natürlich auch kein Heiliger (nicht vergessen, ich bin Manisch...) aber ich kämpfe jeden Tag seit der Diagnose, nehme meine Meds absolut zuverlässig, bin absolut offen in meinem Feedback um so transparent wie möglich zu sein und will etwas ändern an der Situation.
Ich will keine "Hilfe", keine "Almosen" - ich will respekt als Mensch, nicht mehr oder weniger als jeder Mensch verdient hat.
"Sich in bestimmten Situationen mit seiner Frau zu streiten ist wie mit einer Taube Schach zu spielen - am Ende kackt sie dir auf´s Brett und fliegt weg" - und das ist andersrum wohl genauso in bestimmten Situationen.
Ich selbst habe viel zu wenig "Regeln" gehabt, denn auch meine Frau war früher "anders", aber ich bin der Meinung "Wahre Liebe lässt frei", ich will niemanden in seiner Entwicklung behindern - das heißt aber nicht, dass ich nicht da wäre oder keine Grenzen hätte. Aber "der / die Schlaue" setzt die Grenzen automatisch richtig denke ich... ich sehe es weder als Richtig noch als meine Aufgabe meine Frau zu "führen" (das mache ich mit einem Hund...), aber dann ist sie "lieb".
Ich wollte sie immer "verstehen", auch wenn sie mich heftigst beleidigte oder sagte "ich mache Schluss" nahm ich es nicht ernst, "sie ist jetzt emotional, sie will mir dies und das sagen und ist jetzt halt auf 180"... ich hatte immer Ausreden für sie parat - so erlaubte ich eine "Waffe" die es versteht mich direkt zu triggern anstatt von vornherein aufzuzeigen, dass diese Grenze ein "nono" ist.
Meine Geschichte: Kenne meinen leiblichen Vater nicht - daher größtes Ziel: Stabilität in der Familie, um jeden Preis.
Eine Freundin von mir gestand mir nach dem Kind "Lust" auf eine härtere Hand ihres Mannes zu haben (das "Männchen" sollte "ein Mann" werden... "Man up" waren ihre Worte... nur leider war er schon immer ein eher introvertierter Musiker...). Es endete - logischerweise - in Scheidung, er bekam Depressionen.
Sie machte sich hübsch und fuhr mit dem neuen grinsend im 5er BMW vorbei um "ein paar Sachen zu holen" - das war dann auch die "Schlussmach - Message" an ihn... ja, da wäre ich selbst in einer Manischen phase direkt Depressiv geworden glaube ich.
Ein paar Wochen später kam sie heulend an - "er ist so brutal, er hat mich geschlagen und vergewaltigt, ich wollte es nicht"... ich fühle mich heute noch schlecht, aber ich hatte damals kein Mitleid für sie und sagte ihr, dass sie ihn verlassen und wenn sie es möchte Anzeigen kann - dass ich ihm aber keinen "Denkzettel" wie gewünscht geben würde, den das sei Sache der Polizei - nicht eines Amateur - Kampfsportlers....
Sie ist heute noch mit diesem Typen zusammen und sie senden "Happy Pics" auf Facebook und ab und zu hat sie ein paar blaue Flecken und sagt, wie schön es ist, dass er sie so "führt", das sei "aber ok" und "besser als mit nem Schlappschwanz"... den Rest spare ich mir wegen aktuell aufkommender Übelkeit diesbezüglich.
=> Bevor die Damen sich jetzt angegriffen fühlen - bitte nicht!!!!
Ich weiß, dass es alles gibt... verrückte Männer, verrückte Frauen und auch andersrum, ja, Generalisierungen.
Bitte verzeit, aber anders kann ich das nicht ausdrücken, dieses "animalische" in vielen Frauen ist das, was ich in fast 40 Jahren erlebt habe.
Bei mir geht´s heute etwas besser (hab meine "Jungs" angerufen, die "Task Force" war in 30 Minuten da und hat mir geholfen die Koffer zu packen - ich bin erstmal raus bis die Situation ruhiger ist, ich will nicht in die "Vollgas - Manie" abrutschen, aktuell kann ich sie noch kontrollieren und mit der Situation "arbeiten" - ich hoffe das bleibt auch so).
Ich freue mich darauf von dir zu hören & alles Gute!!!
Es grüßt das Monster
