Danke dir für deine wertvollen Informationen und dein Feedback!
Ich bin tatsächlich noch nicht lange dabei, habe keine Erfahrung und bin dankbar, über jeden Tipp! Du hast natürlich absolut recht...
Mein bisheriger Weg war einfach krass (daher bin ich auch so begeistert von Lithium).
Ich habe versucht es etwas zu umschreiben was mir passiert ist, mein "Start" in die Krankheit war ein absoluter Alptraum... ich bekam nach Einnahme von Oxcarbazepin ein "Malignes Neuroleptika Syndrom" und landete im Krankenhaus....
Durch das notwendige abrupte Absetzen des Meds bin ich dann echt mega - grenzwertig von oben nach unten und andersrum "geswitcht"... die Hölle.... Mischzustände (die kannte ich bisher nicht), meine arme Familie...
Bis dato war ich mir bezüglich der Diagnose noch nicht 100%ig sicher (bekam sie ja in einer akuten Phase - "so ein Amateur" *grins*), aber danach hatte ich wirklich keine Zweifel mehr. Ich fühlte mich wie im permanenten Rausch... aber mein Körper war "die Substanz" und schoss mich unablässig hoch und runter...
Zudem hatte ich in dieser Zeit auch solch starke Schmerzen, dass ich täglich Tramadol und im Einzelfall Morphium nahm... somit war mein Geist komplett "durcheinander" und der Körper kaputt.... also so fühlte es sich an...
Ähnliches passierte mir mit Quetiapin (ich bekam nach kurzer Zeit wieder "diesen Husten" und mein Doc reagierte sofort: "Sofort absetzen, du hast auch hier eine Unverträglichkeit").
Mein Doc ist top (hat immer mein Blut kontrolliert, war sogar am WE immer für mich da wenn es mir "unerträglich" ging - ich war bestimmt kein leichter Fall für ihn).
Dann war ich schon wirklich "horrified" (sorry für "Denglisch" - das Wort passt da so gut...) und wusste nicht, ob ich nun mit diesem unerträglichen auf und ab leben muss... ich hatte Angst, pure Angst... Angst davor, dass "es" wiederkommt, ich mich nicht selbst stabilisieren kann, ich "dumme" Sachen mache, meine Partnerin verletze.
Als ich anfing das Lithium zu nehmen hatte ich - ehrlich gesagt - nicht viele Hoffnungen... "ein Salz, ok, wenigstens befördert mich das wohl nichtmehr ins Krankenhaus" dachte ich... wenn man allerdings den Beipackzettel liest wird einem aber erstmal schlecht ob der zitierten Nebenwirkungen und Langzeitfolgen... aber ich nehme es seither regelmäßig und ich habe den Eindruck es wirkte "relativ schnell"...
Es stimmt - die Wirkung ist und begann sehr "schleichend" und ich merkte erst eine ganze Weile danach "etwas", sehr, sehr leicht... ich wurde ruhiger, die "Zwangsgedanken" hörten auf... vielleicht versteht ihr mich wenn ich sage: Auch der geringste Fortschritt war und ist für mich in der jetzigen Situation "ein Grund zum Feiern".
Ich merke, dass ich stabiler wurde und noch werde (mehr und mehr), da hast du absolut Recht... ich meine auch, das Gefühl zu haben, dass es - umso länger ich es nehme - besser wird... jedenfalls sind die Ängste und Zwangsgedanken seither nichtmehr da.
Ich kann nur hoffen, dass alles so bleibt und das Lithium seine Wirkung bei mir nicht verfehlt - ich wüsste nicht, welche Medikamente ich sonst verschrieben bekommen müsste... und ich hoffe für jeden Betroffenen, dass er "ihren oder seinen" Weg findet... ich weiß, dass ich erst am Anfang stehe - aber ich habe mir ein Versprechen gegeben, ein liebevolles, ich werde ihn weitergehen.
Hast du eventuell noch ein paar Tipps für mich (ich merkte, dass ich plötzlich sehr salzhaltig essen muss - mir wird schwindeling wenn ich es nicht tue... ich habe nun "Brühe" in sämtlichen Geschmacksrichtungen daheim...), gibt es aufgrund deiner Erfahrung noch etwas, das du mir auf den Weg mitgeben könntest?
Es grüßt herzlich,
Das Monster