Ich danke euch für euer Feedback!
Ich hoffe wirklich, dass „wir“ etwas bewegen können und möchte mich an dieser Stelle bei allen aktiven Forenteilnehmern bedanken!
Auch ich stieß damals in meiner ersten „wahrgenommenen“ Manie auf dieses Forum... ähnlich wie du wusste ich nicht, was genau mit
mir los ist... aber es war nicht auszuhalten...
Der Doc erzählte mir was von „Manie“ („so ein Quatsch“ dachte ich - „was weiß er denn über mich, wie lange kennt er mich denn
nun um eine solche Diagnose zu erstellen“) und so ging ich - selbstverständlich ohne Meds zu nehmen - meinen Weg.
Es wurde schwieriger, ich begann anzuecken - irgendwie waren die Leute „anders“, sie verstanden mich einfach nicht... sogar
meiner Frau, die ich über alles liebe und absolut respektiere (dazu später mehr) unterstellte ich haarsträubende Sachen.
Alles Amateure! Nein - ich wollte keine Hilfe, kein Stigma... und so genoss ich meinen Höhenflug... aber ich begann im Forum zu
lesen...
Dann begann das, woran ich heute arbeite... wir stritten, die Liebe meines Lebens, wirklich die einzige Frau für mich, mein bester
Freund - und das „Monster“, der „grüne Hulk“ wie ich mein manisches ich bezeichnen will... ich laberte Quatsch, erzählte, wollte „gutes“ Tun und
alles drehte sich plötzlich... es war eskaliert, einfach so - ich hatte die Kontrolle verloren - ich hatte zugeschlagen... und konnte mich nicht wirklich
daran erinnern, alles ist heute noch wie ein echt schlechter Film...
Ich - der „Schützer“... wurde „Monster“.
Dieses zarte Wesen, die Liebe meines Lebens, lag bewusstlos vor mir. Ich weinte und schrie und hörte erst auf, als sie wieder zu sich kam, ich
war kurz „wach und da“ um zu schauen ob alles „okay“ ist und dann ergriff mich diese „Dunkelheit“, in mir wurde alles schwarz...
Dafür gab und gibt es keine Entschuldigung - keine Ausrede, auch heute nicht!
Ich gab ihr ein Versprechen, ich gab mir selbst ein Versprechen... nie, wirklich nie mehr dürfte - auch nur annähernd - sowas passieren.
Lieber würde ich gehen! Was war ich denn ohnehin für ein Mensch, der sowas dem Menschen antat den er am meisten liebt? Wie
konnte es soweit kommen?
Ich war ein Monster - und das erkannte ich jetzt klar.
Ich hörte auf zu „kämpfen“, hörte auf zu „leben“ - ich brach einfach zusammen...
Als ich dann zum Doc ging erzählte ich ihm was los war - und bekam „Oxcarbazepin“
was ich leider nicht vertrug, wir stellten dies aber erst fest, als ich schon im Krankenhaus lag.
Ich bekam Opiate und Morphium gegen die Schmerzen und war für 3 Monate komplett fertig,
ich hatte meinen inneren Frieden schon gemacht.
Ehrlich - ich war in mir echt bereit, bereit den Schmerz loszulassen und „zu gehen“. Und der Gedanke
war verlockend.... Es folgte Quetiapin mit ähnlichem Ergebnis (dank des Forums fühlte ich mich
in dieser Zeit nicht so alleine).
Aber sie war da. Sie hasste mich nicht - nicht wie ich mich hasste. Monster!!! In meinem Kopf war ich genau das!!!
Jeden Tag, von früh bis spät war sie bei mir, im Krankenhaus, sie zog mich 3 mal Nachts um wenn ich Panikattacken hatte und nassgeschwitzt
war und und und... Sie unterstützte mich, pflegte mich und gab mir Hoffnung. Sie glaubte an mich und überzeugte mich, dass
es irgendwann „wieder gut“ werden würde, dass ich irgendwann wieder lachen würde...
Früher war alles anders - hatte ich viele Affären, einige lange Beziehungen, so manche Chaos - Beziehung und es war alles andere als „befriedigend“.
Ich glaubte nicht mehr an die Liebe nach all dem was ich bisher erfahren hatte (Exfrau in flagranti erwischt... darauf folgten Alkohol und Exzesse).
Ich glaubte an Sex, Rausch, Gefahr und Angst - das war greifbar... das soll auch meine Überleitung zu dir sein.
Auch du bist nicht alleine und musst nicht alleine mit allem fertigwerden... aber du musst den Mut haben dich den richtigen Menschen zu öffnen, und: dir selbst!
Wie du an meiner Geschichte siehst, reagiert man meist „zu spät“ auf Warnsignale und vorhandenes „Wissen“, ich hätte mir früher helfen lassen sollen...
Zum Abschluss möchte ich dir folgende Gedanken mit auf den Weg geben:
1) Wir sind alle nur Menschen - und unsere Einzigartigkeit macht uns liebenswert. Ehrlich!
2) Bitte warte nicht, bis „es“ passiert ist - Hilfe anzunehmen mag sich erstmal komisch anfühlen, tut aber wirklich gut!
Chetigol - bitte schreib uns mal wieder wie es dir so geht - Gleichgesinnte sind mehr als „Forentrolle“.
Du bist nicht alleine!
Das Monster