Hallo Ikpu,
ich verstehe Dich sehr gut. Bei mir war es genauso. Meine Ex-Freundin hat mich süchtig gemacht - alles war perfekt. Aber...
Wie das dann mit den Süchten so ist - Deine Partnerin entzieht Dir die Aufmerksamkeit und Du merkst Dir fehlt die Sucht.
Das nennt man dann einen kalten Entzug... nicht schön. Um Dich aber nicht zu verlieren, wird Sie Dich immer wieder einmal anfixen. Da denkst Du dann, oh Wow alles wieder beim alten. Alles ist gut und schön... Die totale Verschmelzung... die große Liebe...
Am nächsten Tag ist alles wieder vergessen und Du beginnst wieder von vorne. Ein Hamsterrad was permanent dreht.
Das sie Ihrem Ex-Freund nichts von Dir erzählt hat seinen Grund... Der Ex ist sozusagen der Notanker für den emotionalen Ernstfall. Der Ex wird derjenige sein, sofern kein neuer in Sicht ist und ein fließender Übergang in die neue Partnerschaft möglich ist, zu dem sie wieder Kontakt aufnimmt, um vergessene Gefühle neu zu triggern.
Lieber Ikpu, ich bin manisch-depressiv diagnostiziert seit 20 Jahren. Ich begann mit einer manischen Phase kurz nachdem sich eine Borderline Partnerin von mir getrennt hat. Die Manie war die Heilung bzw. die Abspaltung meines von der Borderlinerin zerstörten EGO.
Ausgelöst durch falsche Medikamente und den Schock der ersten Therapie bekam ich direkt mal im Anschluss eine fette Depression.
In dieser Zeit (ca. 8 Wochen) war ich nicht in der Lage mich auch nur ansatzweise aus dem Bett zu bewegen. Dazu extreme Angstzustände. Sogar das Rascheln einer Zeitung ließ mich unters Bett springen... In der Hypomanie hatte ich Bärenkräfte, eine Riesenausdauer, wahr fröhlich und motiviert, redegewandt, habe die Welt mit allen Sinnen und in Farbe genossen. Einfach nur gut gefühlt. In dieser Zeit war ich auch sehr freundlich gegenüber meinen Mitmenschen.
In der Manie gab es nur noch das ganz extreme. Ein sehr unvernünftiges Verhalten. Aber mit dem Mut einigen vormals als ungerecht und unfreundlich empfundenen Mitmenschen mal ordentlich und ausdrucksstark die Meinung zu geigen. Klar man hat in dem Moment keine Angst mehr, vor Nichts und Niemanden. Ich war nur zu Leuten aggressiv, die es meiner Meinung nach wirklich verdient hatten. Zu anderen Menschen fühlte ich mich eher hingezogen um zu helfen. Vielleicht ist das Ausdruck meiner Persönlichkeit. Ich bin ein Mensch der lieber etwas aufbaut, als es zu zerstören.
Ein manisch depressiver sucht sich also eher jemanden, den er vertrauen kann und anlehnen kann. Aber er würde niemals auf die Idee kommen diesen wichtigen Halt auch nur im Ansatz zu gefährden.
Achso, selbst in der schweren Depression habe ich niemals darüber nachgedacht mein Leben zu beenden ;-) warum auch, ich wusste es
gibt ja noch die Manie.... :-) und die ist zwar auf der einen Seite existenziell gefährdend, aber kann aber auch sehr glücklich machen...
Leute die über eine Beendigung Ihres Lebens sprechen, versuchen nur Dich zu manipulieren. Wie ich schon sagte, in einer sehr tiefen Depression bist Du noch nicht einmal in der Lage einen Finger krumm zu machen... Also auch nicht in der Lage das Leben zu beenden.
Ich hoffe ich konnte Dir mit meinen persönlichen Erfahrungen ein wenig weiterhelfen. Ich glaube nicht, dass Deine Freundin bipolar ist.
Vielleicht schaust Du Dir mal diese Seite an [
www.grenzwandler.org]
Hier solltest Du die viele Anregungen zu dem Thema finden.
Halt die Ohren steif und bleibe Dir treu..
Lieber Gruß
AlterVatta
