Re: Wie soll es weiter gehen?

04. 11. 2017 11:25
Hallo Rokama :)

Ja , ich kenne etwas von dem was Du schreibst aus eigener Erfahrung. Die akute psychotische Phase dauerte bei mir ein paar Monate an.
Zum Zeitpunkt des Auftretens war ich um die 27-29 Jahre alt, bei Frauen nicht zu ungewöhnlich für tatsächlichen Ausbruch einer Schizophrenie. Davor litt ich bereits stark unter absolutem sozialen Rückzug und seitdem ich 15 Jahre alt war auch zunächst unter Depressionen, dann Stimmungs- und Affektschwankungen.

Meine Diagnose heute ist wohl schizo-affektiv, doch das ist der Fall, wenn die Diagnose gegenüber KK oder RV gebraucht wird. Intern haben wir , meine Ärztin und ich , eigentlich keine ständige Diagnose. Allerdings neige ich unter Stress zu vermehrten Symptomen wie
Paranoia, Gedankeneingebungen und etwas, dass starke Gedanken mit Gerüchen verbindet und andersrum.
Der soziale Rückzug ( außerhalb der Arbeitsstelle ) ist weitestgehend geblieben, die Schwankungen ebenso.

ABER das Ausmaß und damit verbunden der Leidensdruck hat sich um ein vielfaches verringert, und zwar dauerhaft, seitdem ich unter Behandlung bin.. Auch habe ich am Anfang weit mehr Medikation eingenommen, als jetzt noch notwendig ist.

Medikation : 150 Elontril / Bupropion,
zw. 225 mg und 450 Lyrica / Pregabalin ( ich weiß, sollte man eigentlich max bis 300 mg ) ,
dann abends 100-200 mg Seroquel/ Quetiapin
und 25 mg Valdoxan ( welche ich gerade rausschleichem, da ich mit dem Quetiapin mit seiner schlafanstoßenden Wirkung hinkomme )

Bei Bedarf 5-10 mg Zyprexa/ Olanzapin ( von 365 Tagen im Jahr vielleicht an 20 )

Fangen Wahngedanken an , oder ich erwische mich häufiger in der Öffentlichkeit so völlig in meinenn Gedanken verstrickt, dass ich wohl gerade einige Zeit laut vor mich hinredete, dann muss ich zum Arzt.

Vollständigkeitshalber : im absoluten Akutfall ( bei und trotz regelmäßiger Einnahme von Neuroleptika) bliebe Clozapin.eine Option, dass hatte mich damals auch erstmal aus dem Gröbsten rausgeholt, was den Verfolgungswahn und die schlimmste Zeit anging.

Anhaltender Stress kann mich gut triggern, aber da kann man auf mehreren Ebenen entgegenwirken.

Du solltest schon einen Arztwechsel überlegen, damit Dir ein wenig mehr Zeit eingeräumt werden kann. Bei mir werden die Medikamente auch oft angepasst. ( was bei schwankenden Erkrankungen, welche auch so unterschiedliche maximale Ausprägungen zeigen eigentlich wohl nie aufhört ), ich weiß mir aber auch ein wenig vorab selbst zu helfen, da man über die Zeit weiß, warum man welches Medikament einnimmt und was für Wirkungen sich damit erzielen lassen bzw. welche Wirkungen nicht noch draufgepackt bleiben sollten, geht man in Richtung Hypo/ bzw. Manie )

Und da es Dir nicht gut geht, würde ich entweder dem jetzigen Arzt einen weiteren Termin abringen, oder / und jetzt schon mich in Wartelisten eintragen.

Ich persönlich habe durch meine Medikamente in hohem Maße profitiert, aber ganz weg geht das auch bei mir nicht mehr.
Es macht mir aber keine Angst mehr.

Eine Reha hatte ich letztes Jahr gemacht, insgesamt 7 Wochen, davon konnte ich profitieren.

Und Bewegung ( ein zwei Stunden schnelles gehen o.ä. ) kann helfen, den ganzen "Gedankenbrei" abzudenken und ruhiger zu handeln.

Sicher kann Dich die Betreuung im betreuten Wohnen auch ein wenig auffangen ?
Oder wie ist es da ?

Soweit erst einmal , willkommen und lieben Gruß

Zora
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Wie soll es weiter gehen?

rokama66 1652 03. 11. 2017 18:42

@ rokama66

Deborah 507 04. 11. 2017 06:05

Re: @ rokama66

rokama66 491 04. 11. 2017 08:15

Re: Wie soll es weiter gehen?

Zora 745 04. 11. 2017 11:25

Re: Wie soll es weiter gehen?

elsbeth 469 04. 11. 2017 11:52

Re: Wie soll es weiter gehen?

rokama66 542 04. 11. 2017 16:04

Re: Wie soll es weiter gehen?

A20213 446 02. 02. 2018 12:33

auf dem Zahnfleisch kriechen ....

Antero 581 02. 02. 2018 13:51



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