Hallo Kins,
ich musste mehrmals ansetzen, um zu schreiben. Euer Erleben, Sohn + Familie, ist ja fürchterlich.
kinswoman schrieb:
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> Es hat mich fast zerrissen, dieses Wissen, dass
> sie ihn wieder fixieren, dass er wieder
> ausgerastet ist.
> Und doch hätte ich ihn nicht auf einer
> Intensivstation, an Maschinen angeschlossen und
> ins künstliche Koma versetzt sehen wollen. Das
> kann nicht die Lösung sein.
Das was er elebt hat genauso wenig!
> Denn letztlich war er es selber, der einer
> Depot-Spritze Neuroleptika zugestimmt hat und der
> die Behandler darauf aufmerksam gemacht hat, dass
> die Benzos bei ihm paradox wirken und ihn nicht
> beruhigen, sondern das Gegenteil bewirken.
> Wäre ihm komatös schlafend nie gelungen.
Unfassbar - von dieser paradoxen Wirkung hattest du doch schon früher geschrieben, es war bekannt?
> Es gibt Dinge die sind schlimm,womöglich
> schrecklich und schwer, aber sie haben trotzdem
> einen Grund, eine Berechtigung und manchmal sogar
> nicht mal das, aber man muss trotzdem durch.
Ja, das muss man. Was für eine Haltung!
> Und ich finde man darf das nicht einfach
> "ausschalten", sondern man sollte dafür kämpfen,
> dass die Bedingungen und das "Drumherum"
> verbessert werden, damit man das humaner
> durchstehen kann
Unbedingt. Humaner geht´s inzwischen sehr wohl.
Wie soll ich ansonsten als Betroffene meine Phasen, ihre Inhalte verstehen lernen, als einzig und allein durch bewusstes tun, handeln, denken, fühlen, reflektieren, auseinandersetzen mit mir selbst, meiner Familie, meinem weiteren Umfeld und Enst-nehmen meiner Manien, Depressionen, Mischphasen und-und-und!
Sich selbst wahrnehmen und mit passenden Medis eigenverantwortlich umgehen lernen. Verantwortung wieder übernehmen lernen und zugestanden zu bekommen.
So eine Erkrankung entwickelt sich doch nicht einfach mal so aus dem Nichts. Einfach zu verstehen ist sie ebenfalls nicht, im Koma schon gleich gar nicht.
Kinswomen, ich wünsch euch Ausdauer, Mut und Kraft für euren Sohn.
LG und immer noch sehr berührt
S.