@mexx55: Meine Tochter hatte den Kontakt zur kompletten Familie abgebrochen (auch Großeltern, Tante etc.) Deshalb gab es für uns auch keine Gelegenheit, sie auf einer Feier zu treffen. Ich hatte mich jetzt so langsam in mein Schicksal gefügt und versucht, wieder mehr für mich zu tun. Aber die große Trauer blieb natürlich. Als sie sich dann meldete, war es nicht so, dass ich vor Freude auf dem Tisch getanzt habe... Eher im Gegenteil... Ich hatte furchtbare Angst vor dem ersten Treffen, ob ich das durchstehe und nicht zwischendrin plötzlich eine Panikattacke bekomme. Aber es war dann ein sehr schöner Nachmittag. Ich bin sehr glücklich, dass sie sich nach 2,5 Jahren von dieser Freundin endlich lösen konnte (sie war ihr hörig und die andere lässt sie nach wie vor nicht in Ruhe). Als ich sie das erste Mal wiedersah, war ich sehr erschrocken. Sie ist klapperdürr (46 kg bei 170 cm Körpergröße), sehr hektisch und wirkte auf mich getrieben. Seitdem sie wieder bei uns wohnt, merkt man, wie sie ruhiger wird und auch schon ein bisschen zugenommen hat.
Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter Borderlinerin und zurzeit davon überzeugt ist, transsexuell zu sein. Die Therapeutin ist davon überzeugt, dass dies ihrer Persönlichkeitsstörung geschuldet ist - wer weiß. Ich nehme sie so, wie sie gerade ist.
Auch wenn ich glücklich bin, wieder am Leben meiner Tochter teilhaben zu dürfen, bin ich doch realistisch und weiß, dass die Problematik von früher jederzeit wieder auftauchen kann.
Wir lebten damals immer in Angst, wussten nie, wann sie mal wieder verschwindet, um sich angeblich umzubringen, wann wir wieder zum Arzt müssen, weil sie sich zu tief geschnitten hatte, wann sie wieder eine ihrer filmreifen Dramen hinlegt usw.
Wir müssen einfach alles auf uns zukommen lassen.