Hallo ihr zwei,
ich glaube es macht wenig Sinn sich darüber zu streiten, wer denn am schwersten erkrankt ist.
Natürlich kann man aus objektiver Sicht ein erstes Urteil fällen, z.B. indem man sich den Krankheitsverlauf einer Person und den Schweregrad seiner Phasen anschaut. Aber entscheidend ist doch, wie diejenige Person mit ihrer Erkrankung oder mit "Stress" allgemein umgeht.
Und da gibt es natürlich so etwas wie Widerstandsressourcen z.B. in Form von materiellen Gütern, soziale Unterstützungsnetzwerke etc. die entscheidend für eine erfolgreiche Bewältigung von Stressoren sind. Das heißt allgemein gesprochen: Ja es ist unter Umständen leichter mit einer Erkrankung umzugehen, wenn man viel Geld hat oder in einem sozialen Netzwerk eingebunden ist. Aber es gibt noch so viele weitere Faktoren, die hier wichtig sind, angefangen bei den Persönlichkeitseigenschaften einer Person oder weiteren intrapersonalen Faktoren (Faktoren innerhalb einer Person), aber auch strukturelle Einflüsse (z.B. die gesundheitliche Versorgungsqualität innerhalb einer Region). All diese Faktoren haben einen Einfluss darauf, wie gut oder schlecht die Bewältigung von Stressoren gelingt.
Es ist daher schwer zu sagen, wer denn jetzt schwerer und wer leichter erkrankt ist. Denn am Ende steht nicht das Problem - hier die bipolare Störung - sondern die Lebensqualität als Folge der Erkrankung und diese kann sehr unterschiedlich ausfallen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.17 17:57.