Ich habe auf der DGBS-Seite dieses
Vulnerabilitäts-Stress-Modell unter
Ursachen gefunden.
Ich finde das erklärt die Zusammenhänge recht anschaulich.
Die genetische Veranlagung muss wohl vorhanden sein.
Und natürlich erkranken auch Menschen an der BS die in der Kindheit keine Traumata erlebt haben.
Es ist fraglich ob man feststellen kann, es war genau Dies oder Das was letztlich zum Ausbruch geführt hat bzw.
ob die Erkrankung dadurch nur eben früher ausgebrochen ist.
Mein Sohn, der selber von sich sagt, er hätte eine sehr schöne Kindheit gehabt, aber alles danach sei
schwierig gewesen, war schon als Kind sehr sensibel und immer "offen wie ein Scheunentor".
Er hat auf jede Veränderung mit großem emotional/psychischen Stress reagiert.
Vorzeichen gab es, im Nachhinein schon in der Kindheit. War immer schwer ihn zu bremsen, er wollte alles wissen, alles ausprobieren, schien alles intensiver zu empfinden, Positives wie auch Negatives.
Genetisch gibt es eine eindeutige Veranlagung/Vererbung auf der Seite meines Schwiegervaters.
Selbst das gute Ansprechen auf bestimmte Medikamente hat sich weitervererbt.
Und wenn ich mir die Zeit des jungen Erwachsenenalters anschaue, hat er sich, bedingt durch seine ihm eigene Art, seinen Charakter und womöglich auch durch unbewusstes ausgleichen von frühen ersten Stimmungsschwankungen, viele Dinge selber "angetan" bzw. Dinge getan und ausprobiert die womöglich als "Brandbeschleuniger" für die Bipolare Störung gewirkt haben.
Vielleicht gibt es da in der Zukunft mal so etwas wie Früherkennung und Maßnahmen die man vorsorglich ergreifen kann um einen Ausbruch bei eindeutiger Veranlagung zu verhindern oder wenigstens zu verzögern.
Wirklich traumatisiert hat ihm aber erst die Krankheit selber.
Ganz eindeutig jemandem oder einem Vorkommnis die Schuld für den Ausbruch dieser Erkrankung zuschreiben
kann man in seinem Fall nicht und halte ich auch für zu undifferenziert betrachtet.
Ich denke das wäre zu einfach.
Hinterher ist man immer schlauer, kann aber trotzdem nie 100% sicher sein,
ob die BS nicht so oder so, früher oder später ausgebrochen wäre.
Der Rückblick erklärt ja vieles, sollte aber nicht dazu führen, auf der Stelle zu treten, sich nicht weiterzuentwickeln und sein Leben nicht endlich in die eigene Hand zu nehmen um irgendwann mit der Vergangenheit einen Schnitt zu machen und zu versuchen "seines Glückes Schmied" zu werden.
Und dabei auch einmal auf sich zu schauen, auf die Muster die man lebt und mit denen man reagiert auf schwierige Lebenssituationen.
LG kinswoman
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach