Moin
"Wie geht ihr mit dem Thema um, wenn ihr betroffen seid?
Wie gehen Angehörige mit dem Thema um?"
Sehr Offen und ehrlich in der Hoffnung Stigma abzubauen.
Leider Gottes höre ich in meinem Bekanntenkreis die Sätze "Suizid ist feige", "Nur Idioten bringen sich um", viel zu häufig.
Ich habe vor wenigen Jahren meine besten Freunde ( für mich schon Familie ) beerdigen müssen, nachdem sie sich alle das Leben genommen haben. Wir sind gemeinsam durch sehr schweres Leid gegangen. Kurze Zeit später wollte ich mir mit einem Strick das Leben nehmen, aber hatte zu viel Angst und es war zu schmerzhaft, also habe ich den Versuch abgebrochen und kein zweites mal gewagt. Ich habe mich einfach einsam und verzweifelt gefühlt nachdem mich die, die ich geliebt haben plötzlich alle verlassen haben, ich meiner Familie egal war und Beamte eh nicht helfen wollten.
Seitdem sind nun vier Jahre vergangen in denen ich um meinen Platz in der Welt und um meinen Traum kämpfe. Häufig habe ich drüber nachgedacht es noch zu beenden aber mich dann entschieden zu leben.
Mein Traum ist eine Hoffnung. Irgendwann die Chance zu haben, Menschen zu helfen und die Welt zu verbessern. Das sich kein Kind, Jugendlicher oder Erwachsener komplett alleine fühlen muss und auf verständnis trifft.
Mit der Zeit habe ich viele neue, wundervolle Freunde und auch die Liebe meines Lebens gefunden.
Ich betrachte mein Leben als eine zweite Chance. Alles besser zu machen und es nicht nur für mich, sondern auch für meine geliebte Familie zu leben.
Gegen die Meinung "Suizid ist feige/dumm" kann ich nicht viel machen. Diese Meinung dürfen die Menschen haben. Hingegen kann ich aufklären und unsere Geschichte teilen. Mit der Zeit werden es die Menschen verstehen.
Weitermachen und versuchen das Leben zu genießen, aber nicht vergessen an welchem Punkt ich mal stand. Das ist mein Motto.