Da in den letzten Jahren immer mehr die Tatsache der verheerenden Nebenwirkungen von Psychopharmaka an das Licht der Öffentlichkeit gelangte und die Psychiatrie dadurch in ein ziemlich schlechtes Licht gerückt wurde in einer Zeit wo ein positives und humanes Image extrem wichtig sind, werden den Patienten so nach und nach diese Medikamente entzogen und ihnen stattdessen immer verstärkter Therapien und Kuren angeboten. So etwas hatte man früher mit Psychose-Kranken eher nicht gemacht. Da hieß es einfach nur Pillen schlucken bzw. Spritze in den Po und im Ernstfall wegsperren auf die Geschlossene und dort dann an's Bett fixiert. Und ich denke mir, daß es nur so ein Selbstrettungsversuch von Seiten der Psychiatrie her ist, bevor sie in der Öffentlichkeit als totaler Buhmann dasteht, der mit den Nazis im Dritten Reich verglichen wird. Sowas kann sich heutzutage in dieser Saubermannkultur nämlich keiner mehr leisten. Ich find's eigentlich schade. Denn die alptraumhafte Schmuddelpsychiatrie von früher übte sogar auf mich als Patienten eine Faszination aus.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.10.17 06:20.