Hallo Tritratrullala,
ich bin seit fast 25 Jahren bipolar und habe trotzdem zwei Schwangerschaften
gewagt - die erste ohne die zweite mit Medikamenten (also mit Quetiapin
Monotherapie) und habe zwei gesunde Kinder.
Ich habe nach der ersten SS leider eine Wochenbettpsychose gehabt.
Auch nach der zweiten SS bin ich leider wieder als mein 2. Kind ein
Jahr war wieder krank geworden - obwohl ich immer Medis genommen
habe. Mein Mann hat als ich krank geworden bin alles allein gestemmt
und wir hatten Hilfe im Haushalt ohne die ich es wohl nicht geschafft
hätte.
Klar kann ich das Argument von Deinem Arzt verstehen dass man nie
weiß welche Spätfolgen entstehen. Aber wenn Du in der Frühschwangerschaft
wieder krank wirst kann das auch schwere Folgen für Dein Kind haben.
Ich hatte meinen Arzt damals dazu gebracht selbst mal bei embryotox
anzurufen und siehe da er war begeistert und hat mich auf Quetiapin
umgestellt welches ich die ganze zweite SS durchgenommen habe.
Ich hatte 2012 und 2013 eine schwere Phase mittlerweile geht es mir
wieder gut. Aber lange Jahre hatte ich echt zu kämpfen und das mit
zwei teilweise kleinen Kindern.
Ich kann Dir ein sehr gutes Buch zum Thema empfehlen
"Psychisch krank und schwanger - geht das" (Autoren Prof. Schaefer
und Prof. Rohde) da ist die gängige Meinung eher die Medis während
der SS beizubehalten in niedriger Dosierung es sei denn man nimmt
Valproat was bei Dir aber nicht der Fall ist.
Letztlich musst Du das mit Deinem Partner ja selbst entscheiden aber
vielleicht wohnst Du in der Nähe der Bonner Uniklinik und kannst Dich
in der dortigen Kinderwunschsprechstunde bei Prof. Rohde beraten
lassen?
Ausserdem ist es ja nicht nur die SS und Geburt sondern auch noch
die 18 Jahre danach in denen man fürs Kind da sein muss.
Ich kann Dir den von mir empfohlenenen Ratgeber nur wärmstens
ans Herz legen - das Geld ist gut investiert.
Falls Du noch weitere Fragen an mich hast gerne auch per PN.
Ich bin sehr glücklich mit meinen zwei Kindern - habe mir aber durch
meinen Kinderwunsch meine Gesundheit ziemlich geschreddert und
muss derzeit viele Medikamente nehmen...
Aber mein Mann hat mir geholfen und mich gestärkt ohne ihn wäre
ich gar nicht mehr auf die Füße gekommen.
Für Dich alles Gute. Meine Geschichte steht im Infobaum für
frauenspezifische Themen vielleicht hilft Dir das ja weiter.
Gruß von Elsbeth