Hallo Eisbär,
schon seit je her trinke ich immer weniger Alkohol, je stärker die Depression wird, bzw. werde sogar ganz Abstinenz. Ich glaube, dies liegt an meiner Angst, ggf. darauf hängen zu bleiben und dann neben der Depression auch noch ein Suchtproblem zu entwickeln.
Letzlich denke ich, ist es ja ein Versuch der "Selbstmedikation", also über einen Stoff sich aus der Grübelspirale zu befreien. Wenn die Depri mich noch nicht ganz so stark im Griff hat, versuche ich diesen Effekt z.B. durch ein Gespräch fern ab von Krankheit und Depri zu erzeugen, die das Grübeln unterbrechen. Oder, falls die Konzentration noch reicht, lerne ich Vokabeln oder spiele ich Kniffel gegen mich selbst etc. pp. Manchmal können mich solche Aktivitäten kurzzeitig ablenken.
Schwieriger wird es dann natürlich, wenn die Depression tiefer liegt, aber da sehe ich dann auch eine erhöhte Gefahr beim Alkohol.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).