Hallo,
ich verfolge Beiträge in diesem Forum seit geraumer Zeit und fand viele Beiträge sehr hilfreich.
Jetzt habe ich eine Frage an euch, hat jemand Erfahrungen mit Nervenentzündung (Schädeldecke und Füße betroffen) nach Lithiumthearpie gemacht? Eventuell Dinge parat, welche helfen?
Fakten: bin jetzt 45 seit 20 Jahren bipolar, 4 Krankenhausaufenthalte (jedesmal 3 Monate) danach eigentlich immer direkt in die Manie. Bis 2007 habe ich mich ohne Medikament versucht, dann sehr lange mit Seroquel, lamotrigin und venlafaxin - je nach Phase.
Seit 2013 habe ich eine Lithium Therapie begonnen ( Quilonum Retard 2 früh 2 abends, Spiegeluntergrenze) wodurch ich 20 kg zugenommen habe, aber es hat geholfen. Das Seroquel hatte ich bis Anfang 2015 mit dabei, wollte es wegen der begleitenden Gefühlsarmut aber loswerden. Das Absetzen war nach der langen Einnahmezeit bei mir wirklich die Hölle, viele kennen das.
Ende 2015 (Medikamentös nur noch Lithium) dachte ich jetzt müßten die Chancen doch eigentlich ganz gut stehen für Stabilität und eine moderate Gefühlswelt (Lithium verhinderte 2016 spürbar den Start einer Manie).

Problem: Anfang Januar 2016 bekam ich immer stärker werdende Schmerzen/ Brennen in der Kopfspitze ( klingt etwas blöd, meint die Zone zwischen den Stellen an denen der Teufel die Hörner hat) . Es wurde immer schlimmer, ich hatte das Gefühl mein Kopf glüht, Schmerztabletten halfen kaum und ich bekam echt Angst. Da ich außer dem Lithium nichts einnahm, körperlich nichts zu finden war, reduzierte ich das Lithium sehr langsam unter Aufsicht. Meine Hoffnung war, dass die Symptome bei geringerer Lithiumdosis irgendwann aufhören würden - Pustekuchen. Schließlich war ich aus dem Lithium raus und die Schmerzen hörten endlich auf. Nach 3 Wochen versuchte ich einen Einstieg mit geringer Dosis ins Valproat und Lithium (bedenken wegen erneuten Phasen) - nach 24 Stunden begann das Brennen wieder. Nach ca. 3 medikamentenfreien Monaten bekam ich plötzlich heiße Füße und punktuelle Stichschmerzen in der Kopfmitte, diese gingen hin bis zu den Gesichtsknochen. Diagnose Neuropathie. Da ich von Medikamenten erst mal die Nase voll hatte und mich mental gut fühlte, versuchte ich die Schmerzen mit viel Sport und Kältebehandlung zu bekämpfen, keine Chance. Ich arbeite schon nur halbtags in einem sehr moderaten Job, aber auch das war irgendwann nicht mehr möglich. Aktuell nehme ich Lyrica 50 mg und Carbamacepin 200 mg , da ich mental in den Keller gerutscht bin. Damit bekomme ich die Schmerzen einigermaßen unter Kontrolle.
Sorry, das der Artikel so lang geworden ist.
Frage: hat jemand ähnliches erlebt? Lithium bzw. plötzliche Medikamentenunverträglichkeit des ZNS (so kommt es mir zumindest vor)
und eine auftretende Neuropathie?
PS: ich war eine Woche in der Neurologie- andere Gründe wurden ausgeschlossen)
Danke Robert