Hallo und guten Morgen,
ich habe an euch eine Frage.
Vor längerer Zeit war ich von der VHS initiert, zu einem Vortrag bezüglich Familienaufstellung.
Die langerfahrene Heilpraktikerin, die diesen durchführte, sagte etwas, was mich sehr
betroffen machte.
Nämlich, dass die Manisch-Depressiven so dermaßen bedingungslos lieben; ich weiß nicht mehr aus
welchem Kontext heraus.
Nun betroffen macht mich bekanntlich nur das, was mich betrifft.
Ich bin so eine Frau, die immer bedingungslos geliebt hat, weil ich immer alles verstehen konnte.
Weil ich nicht in meiner Mitte war, wenn es um meine Beziehungen ging, und immer mehr bei dem anderen als bei mir war.
Ich hatte ein regelrechtes Helfersyndrom, aber wenn die Enttäuschung und die Missachtung meiner Grenzen immens wurden, waren die betroffenen Menschen irgendwann so gut wie "tot" für mich.
Deshalb hat mich auch der Film "Mr. Jones", in dem Richard Gere eine manisch-depressive Person spielt, sehr berührt.
Er wurde auch aus seiner Sicht zutiefst enttäuscht sowie verletzt, und die dafür verantwortliche Person war für ihn einfach nur noch tot. So kommunizierte er es und so fühlte er es vor allem.
Bedingt durch eine latente Krise sowie aus einem aktuellen Anlass heraus, merke ich schon seit Frühjahr, dass ich nicht mal mehr mein engstes, vertrautes Feld/Familie genießen kann, und es zurecht hinterfrage.
Auch da habe ich zuviel gegeben und zu wenig an mich gedacht.
Dazu möchte ich erwähnen, dass ich keine eigene Familie gegründet habe.
Es handelt sich um meinen Bruder mit Familie etc.
Ich habe zu lange gewartet, zu lange unbewusstes, unempathisches Verhalten toleriert und auf einmal kippt die Situation.
Ausgerechnet die stets unantastbaren, so geliebten Menschen sind auf einmal die, die ich auf Abstand benötige.
Da mir diese Familienmitglieder sehr wichtig sind, gehe ich auf Distanz, und schaue was es mit mir zu tun hat.
Es hat ganz viel mit mir zu tun, da ich meinen Bereich der liegenden Acht nicht gewahrt habe.
Dadurch ist er immer kleiner geworden, und der andere zu groß.....
Die liegende Acht ist ja ein Symbol für gesunde Beziehung.
Früher gab es in Beziehungen für mich oftmals nur schwarz oder weiß, und ich habe dieses stets auch ganz extrem bei meinen bipolaren Vater erlebt.
Erst waren alle immer die besten, und ich wusste, irgendwann sind seine neuen Freunde/Geschäftsparner nur noch grottenschlecht.
Ganz so extrem bin ich nicht, aber Beziehungen sind für mich immer schwer gewesen, bzw. extrem mit Enttäuschungen behaftet.
Kennt ihr das auch?
Ich danke euch jetzt schon für eure Gedanken, die mir sehr wichtig sind.