Hy,
ich kenn das, was du zuletzt beschrieben hast, aus gemischten Episoden. Ich bin dann einerseits antriebslos, erschöpft, "ängstlich", Stimmung an sich gedrückt. Andererseits Gedankenrasen, innere Unruhe, getrieben, ein Wollen, aber nicht können usw.
Rein hypomane Phasen habe ich eher seltener, sind bei mir auch dann eher dysphorisch. Ich bin dann impulsiv, redselig, schnell ungeduldig und gereizt (u. a. weil andere meinen Gedankengängen nicht schnell genug folgen können), denke manchmal, ich seh zusammenhänge, die sonst niemand sieht usw. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich dann auch weniger schlafe, ein Unwille besteht, ins Bett zu gehen (in gemischter auch), ich meine Wohnung locker und mit Spaß aufräumen kann (was ich echt sonst hasse). Libido steigt. Ich bin ziemlich redselig, meine sonst vorhandenen sozialen Ängste sind so gut wie weg. Ich glaub, in diesem Zustand bin ich für andere sehr anstrengend/nervig. Wurde mir zumindest früher immer nachgesagt (eh ich was von Bipolar wußte).
Bei mir löst viel Stress erst eine leichte Hypomanie, dann wohl übergehend in eine gemischte Phase mit immer mehr Verschiebung Richtung Depression aus. Ich habe aber festgestellt, dass ich in solchen "gefährlichen" Zeiten mit Medikation gegensteuern kann. Ich hatte jetzt 3 Wochen richtig Stress wegen Urlaubsvertretungen und privaten Feiern, habe mit Tabletten gegengesteuert (benötige mehr mg an unret. Quetiapin als sonst um schlafen zu können ) und werde mich ab Anfang September (Urlaub) für ein paar Tage komplett von allem zurückziehen. Ich glaub, das ganze dürfte auch nicht noch wesentlich länger andauern, keine Ahnung, ob dann noch ein Gegensteuern funktioniert.
Bei mir überwiegt im Normalfall das Gemischte und die depressive Symptomatik. Seit ich in "richtiger" Behandlung bin ist meine Depression (sonst ständiger Begeleiter) weg und ich versuch echt alles zu tun, damit das so bleibt.
LG
Kessy
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w, bipo 2 (ED 2009 gekonnt ignoriert; 4/2016 1.offiziell "gemischte Episode", 2020 wieder gemischte Episode); z. Zt. 5mg Olanzapin, 150mg Bupropion.; bis zu 100 mg Quetiapin zur Nacht (z. Zt. 25 mg); L-Thyroxin 50µg