Liebe Leute,
die wochenlange Müdigkeit ab Mittag und die Konzentrationsschwierigkeiten waren doch die ersten Boten einer Phase. Dabei war ich am 3.8. bei meinem Psychiater, der die Medis nicht änderte, da ich angab, meine Stimmung sei normal.
Dann kamen aber in den letzten Tagen noch häufige Grübeleien mit Einschlafstörungen und jetzt seit kurzem Gereiztheit, zu große Offenheit gegenüber anderen und leicht verstärkte Wahrnehmung von Sinneseindrücken dazu. Ich habe auch schon eine Bekannte vergrault. Also das ganze Programm, das ich in meiner letzten Phase 2011 hatte, nur noch nicht so stark.
Ich habe jetzt 5 mg Olanzapin eingeworfen, was auch zu einem besseren Schlaf und einer geringeren Reizüberflutung geführt hat. Mein Arzt meint, in einer akuten Phase solle ich 10 mg nehmen. Das Problem: ich arbeite nachmittags zwei Stunden und 10 mg sind sehr viel.
Jetzt stelle ich mir die Frage, ob ich mich nicht krankschreiben lassen soll. Andere Reize kann ich reduzieren (große Menschenmengen, Gespräche, die zu einer zu großen Direktheit führen könnten).
Was meint ihr? Soll ich es weiterhin nur mit meinem Akut-Medi probieren oder mich krank schreiben lassen, da die Arbeit doch anstrengend ist? Schon zwei Kolleginnen ist es aufgefallen, wie unkonzentriert ich im Moment bin.
Und dann habe ich am Montag noch eine Art „telefonisches Vorstellungsgespräch“ mit einer potentiellen Arbeitgeberin. Sie will noch ein paar Fragen klären. Ich passe in ihr Profil. Und das um 18.00 Uhr. Vorstellungsgespräche in Manien waren bei mir bisher nicht sehr erbaulich.
Letztendlich ist die jetzige Phase wohl auch die Folge einer ständige Angst, die jetzige Stelle zu verlieren und dann nur noch vom Regelsatz leben zu müssen.
Schon mal vielen Dank für Antworten.
Lisa Vincenta
Weiblich, 60 Jahre, seit Ende 2002 an Bipolarer Störung erkrankt, seit 2011 an einer Ticstörung