tschitta schrieb:
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> > Dort steht gleich als erstes:
> > "Das Broken-Heart-Syndrom
> > (Tako-Tsubo-Kardiomyopathie) ist
eine
> > plötzlich auftretende Herzmuskelerkrankung,
> die
> >
durch großen emotionalen
> > Stress ausgelöst wird".
> > Ich finde, das bestätigt durchaus meine
> Aussagen,
> > denn "emotionaler
> > Stress" ist ja nur ein anderes Wort für
> Gefühls-
> > und Gedankenchaos.
> > Siehe Wikipedia zu Emotion und Stress.
>
> Es ist dennoch eben eine reale durchaus
> lebensgefährliche Herzmuskelerkrankung.
> Also der riesige emotionale Stress macht ganz
> konkret und schlagartig eine heftige
> Herzmuskelerkrankung. Die quasi einem Herzinfarkt
> gleicht. Also absolut dramatisch und real.
Ja klar, das hab ich ja auch gar nicht bestritten. Ich glaube sogar,
das viele Krankheiten durch emotionalen Stress (mit)ausgelöst werden.
Das zeigt für mich, wie mächtig Gedanken und Gefühle sind und
somit wie mächtig das Gehirn ist. Die anderen Systeme im menschlichen
Körper sind deswegen aber nicht unwichtig, sie sind aber letztlich nur
"die Arbeiter" und das Gehirn ist "die Chefetage". Und das sowohl im
geistigen als auch im körperlichen Bereich.
> Das stimmt, doch es geht über die Areale weit
> hinaus, also es gibt zu den Arealen Rückkoppelung
> /Regelkreise zu so mystischen Gebilden wie
> Hypothalamus, oder Amygdala..etc.
> Also es besteht immer ein Austausch mit weiteren
> Regionen und darum kann auch bei einem Hirninfarkt
> vieles wieder aufgebaut, rehabilitiert werden,
Hypothalamus usw. sind ja Teile des Gehirns, das mit vielen
anderen komplexen Systemen im Körper interagiert. Die
"Steuerungsebene" ist aber immer das Hirn. Man kann ein
Herz austauschen (oder andere Körperteile), aber das Gehirn
ist derzeit nicht austauschbar/ersetzbar. Auch wenn im Darm z.b.
viele der Botenstoffe gebildet werden, haben diese erst eine
Wirkung, wenn sie im Gehirn angekommen und verarbeitet
werden. Mal ein grobes Beispiel, wie ich das denke: Darm meldet
Inhalt an Gehirn, Gehirn gibt Signal zum Bilden von Verdauungssäften,
Darm verdaut und meldet gebildeten Nährstoff dem Hirn, das dann
den Gedanken "gesättigt" auslöst usw. Das ist natürlich nur sehr,
sehr vereinfacht, aber ich glaube verstanden zu haben, das das so
ungefähr passiert im Körper/Gehirn und das "alles" nach diesem
Muster abläuft.
> weil das Hirn immer wieder neue Wege bilden kann.
> Also was Hänschen nicht lernt, kann Hänschen
> immer noch lernen ;)
Ja, aber nur bis zu einem bestimmten Grad. Die Fähigkeit,
immer wieder neue neuronale Verbindungen aufzubauen und
sowohl bestehendes zu "reparieren" als auch komplett neues
zu schaffen, macht das Gehirn auch einzigartiger als den Rest
des Körpers, dessen Zellen sich ja nur eine Zeit lang erneuern
und irgendwann dann nicht mehr, was dann ja zum Tod führt.
Daher kann auch ein alter Mensch körperlich "aufgebraucht"
sein und trotzdem geistig noch voll da. Leider ist es oft aber
eher so, das auch das Gehirn "den Geist aufgibt" (im wahrsten
Sinne des Wortes). Für mich ist das auch nur logisch, denn
nichts ist wirklich unendlich (Ausnahme: das nichts) ;)
> dass diese Fragen noch zuwenig gestellt
> wurden..und vermehrt Beachtung finden müssen.
Diese Fragen werden schon sehr lange gestellt, z.B. in der Philosophie,
aber wir sind (immer noch) nicht in der Lage, das System Mensch komplett
zu verstehen, obwohl schon Jahrtausende darüber sinniert wird. Ich glaube
aber, das "die Intelligenz" sozusagen noch ein Baby ist und gerade erst
beginnt, sich zu entwickeln. Zwar kein Säugling mehr, aber auch noch kein
"Schulkind" und erst recht lange noch kein "Erwachsener". Die Evolution der
Intelligenz verläuft da ja eher schleppend, aber nimmt langsam Fahrt auf,
je mehr wir raus finden. Ich frag mich oft, ob wir Menschen wohl nur eine
"Zwischenstation" bei der Entwicklung der Intelligenz sind. Es gibt einige
Wissenschaftler, die glauben, das der Mensch verschwinden wird, wenn die
Intelligenz es geschafft hat, sich z.B. in einer technischen statt biologischen
"Maschine" zu entwickeln. Aber das führt nu in die Philosophie und weg
vom "Funktionsmodell Gehirn" ;)
> Und dann hätten wir eine
> Stressverarbeitungstörung ..und alle würden
> verstehen, dass es der konkrete reale Stress ist,
> der das auslösen kann und nicht irgendein
> psychischer Makel.
Stressverarbeitungsstörung trifft es sehr gut meiner Meinung nach. Der
"psychische Makel" ist aber nicht die Ursache sondern die Folge dieser
Störung. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig in meinen Augen. Die
gesamte Psyche ist ja ein "Produkt" der Verarbeitungsleistung des Gehirns
und Stress stört diese Verarbeitungsleistung und führt halt zu den
"merkwürdigsten" Symptomen. Wieder wie bei einem Computer: Überlastet
(stresst) man den, kann von leichten Fehlern (z.b. falsche Darstellung eines
Zeichens) bis zum Totalausfall jede Menge unvorhersehbares passieren.
Genauso bei der Psyche: wird das "System Mensch" gestresst, produziert
es unter Umständen eine "kaputte/gestörte" Psyche.
"Stressverarbeitungsstörung" würde ich auch lieber als "Bipolare Störung" auf
dem Diagnoseschein lesen und ich glaube, da liegst du ganz richtig, es würde
wesentlich besser zum Verständnis der nicht Betroffenen beitragen als diese
etwas abstrakte Bezeichnung "Bipolare Störung".
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter