Hallo Tony,
in Manie hatte ich volle Handlungsfähigkeit. Für die Außenwelt war ich voll geschäftsfähig.
In Manie hatte ich mehr Zeit, denn ich schlief fast nicht mehr. Also mehr Zeit, wirren Ideen nachzuhängen, oder besser noch, anzufangen in die Tat umzusetzen.
Halb gestrichene Wände.
In Manie hatte ich ganz viele Ideen, und nahezu alle fand ich ganz, ganz toll.
Für mich zum Glück war ich leicht ablenkbar und konnte nicht alles verwirklichen, was ich so bei mir dachte.
In Manie war meine Urteilskraft nahezu null. Ich konnte nicht mehr entscheiden, ob etwas sinnvoll oder nicht ist.
Und ja , immerzu ist alles ganz ganz toll- bis einen jemand bremsen möchte, der ist dann ganz ganz doof.
schwarz weiß. ungerecht. und, man verletzt leicht die ,die es nicht verdient hätten.
Spätestens beim zweiten Mal verstehe ich Kontaktabbrüche, denn man langt nur einmal auf die Herdplatte.
Und erst später: ich hätte nicht so gehandelt , bei "klarem Verstand", ich hätte nicht solche persönlichen
und wirtschaftlichen Risiken " blind " in Kauf genommen, denn ich hätte immer auch ein Scheitern für zumindest nicht unmöglich gehalten.
Die Hypomanie, sie ist vielleicht noch kontrollierbar und doch muss sie enden, sobald entdeckt, denn es kann sich weiter hochschaukeln, und dann ist kein Ding, kein Sein nicht in Frage.
Und dann der Absturz ins Bodenlose, Scham. Nicht- mehr zurück- können. Getan ist getan. ausbaden, ausheilen.
Das eigene Leben gefährden, denn wie oft kann man zusehen, wie alles in Schutt und Asche liegt ?
Übertrieben ist nicht wahr.
Lieben Gruß
Zora