Hallo Annika,
danke für deine Rückmeldung.
Du schriebst, Kankheit darf nicht über jemanden herrschen oder einnehmend sein. Nur damit es kein Missverständnis ist. Innerhalb einer Krankheitsphase ist es leider so, dass z.B. eine Depression voll und ganz einnehmend ist. Dies liegt auch daran, dass das Denken, Fühlen und Wahrnehmen von der Depression bestimmt wird.
Doch außerhalb einer Phase ist es für mich wichtig, dass die Diagnose nicht mehr mein Dreh- und Angelpunkt ist. Ich habe sie in mein Leben integriert, was früher nicht möglich war.
Für mich stimmt tatsächlich der Spruch von Patricia Deegan, der sich hier zwar auf Recovery bezieht, aber ich ihn allgemein für mich erkannt habe:
"Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird.
Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht werden tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können. Recovery ist eine Art zu leben"
Viele Grüße Heike
------------------ Signatur --------------------------
Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).