Hallo zuma,
durch meine Arbeit kenne ich auch jene, die Bipolar 1 sind und während dessen mit der Zeit in eine voll ausgeprägte Psychose gleiten. Es wird dann schozoaffektive Psychose genannte, die durchaus mit den gleichen Medikamenten behandelt werden. Lithium ist durchaus dort auch präsent,neben Neuroleptika.
Es ist nicht von ungefähr, dass zum Beispiel in der Universitätsklinik Hamburg Menschen mit Psychose und mit bipolarer Störung die gleiche Akut-Ambulanz nutzen können. Sowohl psychose.de, wie auch die blaue Broschüre behandeln beide Themenbereiche. So fremd ist dies also nicht.
Das ich hier "ausgehalten" habe, bisher, verdanke ich einerseits einigen Forumsusern, unteranderem auch Dir, aber auch meinem eigenen Durchhaltevermögen, denn ich hatte hier auch schon diverse heftige Auseinandersetzungen durchlaufen müssen.
Vielleicht empfinde ich es auch nur so, evtl. auch dadurch, dass ich häufiger auch längere Pausen dazwischen habe und ich einiges aus einem gewissen Abstand sehe. So mag es für mich gefühlt so sein, dass die Skepsis, die einigen, gerade auch neuen Usern entgegengebracht wird, oftmals für mich in der Form nicht angebracht ist.
Auch durch meine berufliche Erfahrung, die ein weit größeres Spektrum des Verständnisses und des Interesses an neuen oder weiter entwickelten Wegen in den multiprofessionellen Teams (im größeren Bereich integrierte Versorgung) zulässt, fühlt sich das hier im Forum oft sehr beengt an.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.08.17 20:19.