YingYang303 schrieb:
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> Ich glaube, dass jeder von uns 2 verschiedene
> Persönlichkeitsaspekte hat, nämlich den
> Erwachsenen und das Kind.
> Der in der Psychologie häufig gewählte Begriff
> "Das höhere Selbst" ist die Verbindung zwischen
> dem liebevollen Erwachsenen und dem geliebten
> inneren Kind.
> "Das wahre Ich" meint dieses, ist aber
> verwirrend.
> Mein innerer Erwachsener war so grenzenlos hart
> sowie fordernd, sodass mein inneres Kind zum
> Schluss regelrecht geknebelt sowie gefesselt war.
Analytisch ausgedrückt, war das Über-Ich (die Kontroll-Instanz/der Erwachsene) so mächtig, dass das Ich (das innere Kind) völlig unterdrückt wurde.
Starke innere Bedürfnisse werden nicht wahrgenommen werden verleugnet, abgewehrt.
Das sind unbewusste Prozesse.
Die Ursache ist absolut individuell.
> Erst die Manie konnte es wieder befreien, und all
> die Wut, Zorn sowie Ohnmacht kamen zum Vorschein.
> Was ich in der einhergehenden Psychose gemacht
> bzw. gezeigt habe war krass, hatte aber sehr viel
> mit mir zu tun.
Irgendwann funktioniert die Abwehr nicht mehr und die Bedürfnisse brechen mit einem Mal auf. Aber nun alle auf einmal und völlig unkontrolliert. Jetzt ist die Kontroll-Instanz ausgeschaltet.
Das ist so zwar vereinfacht ausgedrückt, aber ich finde es ist ein verständliches und nachvollziehbares Modell für die Entstehung einer bipolaren Störung.
> Die Schwere einer Geisteskrankheit entspricht dem
> Grad der Spaltung zwischen der immeren Erwachsenen
> und dem inneren Kind, so heißt es treffend in dem
> antiquarischen Buch "Entdecke dein inneres Kind"
> E.Chopich/M.Paul.
Finde ich logisch. Deshalb haben auch "Normalos" Schwankungen.
> Die Krankheit war damals sehr schlimm für mich
> sowie für meine Angehörigen, aber heute spreche
> ich von einer Neugeburt und bin zutiefst dankbar.
> Körper, Seele und Geist müssen im Einklang sein,
> und keiner der dreien ist wichtiger, im
> Gegenteil.
Daum geht es: eine Balance zu finden zwischen den Bedürfnissen (dem, was gelebt werden will) und dem, was gelebt werden kann und darf.
> Es gibt dann ein schlimmes Ungleichgewicht.
> Je mehr ich versuche mein inneres Kind zu spüren
> und für es einzustehen, indem ich ein liebevoller
> Erwachsener für ihn bin, desto mehr bin ich ich,
> und kann mich liebevoll zeigen.
> Mein Verstand hatte zuviel Macht, und hat dadurch
> viel zerstören können.
> Das Fundament ist stehen geblieben und so konnte
> ich neu aufbauen, und daraus etwas schönes,
> stabiles, einzigartiges bauen. Sodass ich immer
> mehr ankomme, und zwar einzig und allein bei mir.
Schön, wenn das gelingt.
Ist m.E. eine Lebensaufgabe.
Liebe Grüße
Claire