Hallo Zusammen,
ich bin frisch angemeldet und habe Fragen :-)
Mein Partner erleidet nun zum zweiten Mal innerhalb 2 Jahre eine Manie. Sie äußert sich in
- Trennung von mir wegen angeblich fehlender Liebe
- Fremdgehen
- Absoluter Krankheitsuneinsicht
- Wahnvorstellungen mir ggü (ich bin böse, ich schade ihm, will ihm nur Schlechtes)
- Kaufrausch (zum Glück noch in Maßen)
Wir sind seit 4 Jahren zusammen und ich muss dazu sagen, dass mein Freund eine schlimme familiäre Historie hat. Er hat seine Mutter verloren als er 16 war, vor 5 Jahren verstarb seine Frau.
Die Manie vor 2 Jahren (kurz vor dem Todestag seiner Frau), hat mich völlig überrumpelt. Er kam aus der Reha wieder und war ein anderer Mensch. Er machte Schluss, löste die Verlobung und ging rücksichtslos seiner neuen Liebschaft nach.
Nach ca 2 Monaten hat er sie abgeschossen und sie hat von heute auf morgen ignoriert.
Danach kam eine Zeit, in der er völlig gefühllos war. Ihm ging es sehr schlecht. Ich stand ihm die ganze zeit zur Seite (insgesamt ging Manie und Depression 6 Monate). Kurz nach der Reha hatet er seine Medikamente (damals nur gegen Depressionen) abgesetzt und war bis heute auch nicht weiter in Behandlung. Er machte auf mich einen stabilen Zustand.
Dann ging es 1,5 Jahre gut. Wir haben Anfang des Jahres einen Kredit zusammen aufgenommen und unser gemeinsames Leben geplant.
Seit nunmehr 5 Wochen (wieder kurz vor dem Todestag) geht alles von vorne los. Ich habe allerdings das Gefühl, als wäre es schlimmer geworden. Dieses Mal wieder Trennung von heute auf morgen, nun aber mit Rausschmiss (noch bin ich Zuhause). Eine neue Frau gibt es auch wieder in seinem Leben. Auch hier geht er völlig rücksichtslos damit um. Er sagt, er istz getrennt und kann machen was er will.
Er ist mir ggü kalt, abweisend, empathielos und ich habe das Gefühl, ich bin der Teufel in Person für ihn. Auf seine Krankheit angesprochen wird er entweder aggressiv oder er macht sich lächerlich über mich.
Seine Familie und unser Umfeld bekommen nichts davon mit. Seine Familie denkt, es handelt sich um eine normale Beziehungskrise und mischt sich nicht ein. Sie sagen, ich soll seine Entscheidung akzeptieren und ausziehen (es ist sein Haus). Sie haben mit ihm geredet und er wirkt nicht krank auf sie.
Nach der letzten Depression war mein Freund überglücklich darüber, dass ich nicht gegangen bin, obwohl er mir auch damals schon gesagt hat, ich soll ausziehen. Da ich aber gemerkt habe, dass er nicht er selbst ist, bin ich geblieben. Er war beschämt über sein Verhalten und konnte nicht glauben, was er mir angetan und zugemutet hat.
Nun droht er allerdings mit Räumungsklage.
Inwieweit kann / soll ich seine Drohung ernst nehmen? Mir fliegt gerade sowas von mein Leben um die Ohren und ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich tun soll. Einfach mal woanders unterkommen ist leider nicht möglich. Ich habe mich selbst Hilfe geholt, bin in einer Selbsthilfegruppe für Angehörige Psychisch Kranker und war auch bereits beim Sozial-Psychiatrischem Dienst. Aber richtig helfen, kann da auch keiner.
LG
Lavande