Hallo Katleen,
dass zwei Monate für Dich ein Erfolg sind, ist eine Sache. Sind sie auch. Aber um
nach einer schlimmen Hypomanie stabil zu werden, sind sie gerade mal ein Anfang.
Und diesen Anfang sofort selbst mit Stress zu überfrachten, finde ich riskant.
Wenn jetzt bald alles wieder zusammen bricht, was denkst Du dann?
Was hättest Du dann lassen oder anders machen sollen?
Du willst ja mehrere Dinge ändern, Arbeit und Medikamente. Würde nicht eine reichen,
nach dem, was Du hinter Dir hast? Bei einer echten Medikamentenumstellung hätte
ich nichts Neues anfangen wollen.
Viele Grüße
Cornelia
Was ich aus Erfahrung weiß: Ärzte können eine Medikamentenänderung vorschlagen.
Aber was dabei rauskommt, weiß keiner vorher. Das weißt Du dann hinterher.
Meine Erfahrungen mit Zeldox waren grauenhaft. Und wenn Du sagst, Valproat bringt
nichts: Was dieses Medikament beigetragen hat, weißt Du hinterher.
Unsere Medikamente greifen so tief in den Stoffwechsel ein: Ob es fehlt, merkst Du,
wenn es über längere Zeit weg ist. Vorher stimmt kein Satz dazu. Valproat ist eine
Phasenprophylaxe. Und die soll zu 100 Prozent nicht gewirkt haben?
Und diese ganze Sache mal aus der Sicht eines Kindes zu betrachten, finde ich
legitim. Du wünscht Dir ein Kind, ja. Aber was wünscht sich ein Kind?
Kann man doch mal überlegen. Ein Beispiel: Eine Mutter, die über Jahre stabil ist.
Und wenn dieses Ziel vorne stünde, dann wäre vielleicht klar, dass dieser Weg nicht
über Stress geht. Im Gegenteil, Stress bringt Rückschläge und neue Phasen.
Ich denke übrigens schon, dass Bipolare sich was zutrauen können. Aber nicht
zwei Monate nach einer so schlimmen Zeit.