Hallo Zusammen,
wäre ich in Asien zu Hause, hätte ich damit wohl keine Probleme. Dort hat man ein ganz anderes Verständnis für zurückhaltendes Verhalten.
Aber hier im "Westen" ärgert mich die Oberflächlichkeit, mit der Extrovertierte bevorzugt werden. Ich komme auf dieses Thema, weil ich neulich einen interessanten Artikel darüber gelesen habe, wie benachteiligt introvertierte Menschen besonders im Berufsleben werden (fängt aber schon in der Schule an :-( ), weil die Regeln von Extrovertierten für Extrovertierte gemacht würden. Introvertierte werden auch schnell als schüchtern abgestempelt oder gar als soziophob. Aktuell habe ich im Büro gerade den Fall, dass hier eine sehr extrovertierte Kollegin neu angefangen hat. Sie kam hier holter die polter rein, versteht es wunderbar alles aufzumischen und Kommandos zu erteilen, lässt alle wissen, was sie gerade tut, hat aber eigentlich von nichts eine Ahnung, und kontrolliert noch andere Kollegen (sogar Vorgesetzte), ob die ihre Arbeit erledigt haben. Und die Kollegen hier springen voll drauf an. Keiner, der diese Dame mal bremst ...
Introvertierte Menschen sind tatsächlich anfälliger für psychische Erkrankungen:
[
www.ipersonic.de]
Allerdings sehe ich es eher so, dass psychische Erkrankung und Introversion sich gegenseitig bedingen. Kein Wunder, dass sich bipolar Erkrankte, dann befreit fühlen, wenn sie in der Manie all ihre Vorsicht vergessen und mal frei von der Leber weg agieren können. Wir hätten dieses Problem nicht, wenn in der Gesellschaft ein anderes Bewusstsein dafür vorhanden wäre. Es gibt spezielle Coaching-Angebote für introvertierte Menschen und ich bin am Überlegen, ob ich das mal wahrnehmen sollte.
Viele Grüße,
Ceily
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.07.17 09:47.