Im Augenblick habe ich wieder große Zweifel, ob das Zeug nicht doch zu heftig ist. Ich meine, ich komme zur Zeit mit 2,5mg bis 5mg Olanzapin aus. Ich bin eigentlich guter Dinge, das nach dem Ende meiner Ausbildung Anfang August wieder ganz absetzen zu können und erst bei Bedarf wieder zu nehmen.
Auf der anderen Seite schlafe ich die letzte Zeit zunehmend schlechter, erst wegen Depressionen bzw. hochkommender Erinnerungen an Traumata und dadurch - weil ich früh aufstehen musste, was bald wieder wegfällt - habe ich natürlich einen Switch gehabt und bin im Augenblick leicht hypoman. Für Freitag habe ich mich krank gemeldet und ziehe auch den Samstag in Betracht, um dann Montag wieder fit zu sein.
Meine Motivation, auf Lithium zu wechseln, war die, dass ich durch die Dauermedikation mit Olanzapin nicht nur unsäglich fett geworden bin (Vor einem Jahr war ich noch um 90kg, jetzt schätze 140kg), sondern eben auch in so einen dauerdepressiven Dämmerzustand gefallen bin. Durch das viele Schlafen und den zu sehr ausgebremsten Antrieb habe ich mich einfach allgemein sehr erschöpft und kraftlos gefühlt und habe seit September in meiner Freizeit nicht viel gemacht ausser Fernsehen, um einfach die Zeit totzuschlagen. Normalerweise bin ich Internetjunkie...
Dazu kommt, dass ich in der Klinik so einen Fressdrang entwickelt habe (10mg Olanzapin), der dahin ausgeartet ist, dass ich kaum noch was Vernünftiges, sondern nur noch Schokolade und Eis esse. Das fühlt sich schon wie eine Sucht an.
Meine Ärztin hatte mir dazu gesagt, dass bei Lithium genauso ein Gewichtsproblem bestünde wie beim Olanzapin.
Meine große Hoffnung ist, durch Lithium mehr Antrieb und nicht ganz so sehr gedrückte Stimmung habe. Meine Vorstellung ist dazu, dass ich dann leicht schwanken werde, weil die Phasen zwar noch da sind, aber eben nicht mehr im gesellschaftlich nicht tolerierten Ausmaß.
Träume ich mir da etwas zusammen?
(Achso, meine Ärztin ist zur Zeit im Urlaub. Deshalb ist geplanter Beginn 2. August.)
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Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.17 03:28.