Hallo mad-usa!
so im Wesentlichen kann ich beinahe alles was du schreibst nur unterstützen. Bei einem schweren Krankheitsverlauf würde ich neben Psychotherapien, auch Medikamente nutzhaft einzusetzen versuchen!
Immer aber mit Block und Stift begleitet und die Neben- und die angestrebte Hauptwirkung dokumentierend.
Dazu noch Aufzeichnungen zum Stimmungsbild (+++ / ++ / + / 0 / - / -- / ---). Das objektiviert ungemein und hat praktische Effekte auf das Miteinander, mit dem behandelnden Psychiater. - Die leider viel zu wenig Zeit zur Begleitung abrechnen dürfen, obwohl sie eigentlich dafür hervorragend ausgebildet wurden ... .
Zu dem Atypika Seroquel möchte ich dann doch kurz Stellung nehmen und deine Sichtweise etwas korregieren versuchen:
"deshalb ist das antidepresiva in diesem atypischen mit drin, um diese drastische neben Wirkung zu verringern, die Depression wäre ansonsten quasie in dem medikament programiert."
Also:
In keinem Neuroleptika ist ein Antidepressivum "mit drin".
Einzig wird Seroquel eine antidepressive Wirksamkeit nachgesagt.
Bei Markteinführung haben wir, als drei Selbsthilfegruppenleiter die Verordnung, sehr bald, kritisch begleitet.
Seroquel ist mit sehr wenigen benannten Nebenwirkungen sehr massiv beworben worden (Die Pharmafirmen geben zwei Drittel, ihrer Gelder zu Marketingzwecken aus! Ein Drittel ist dann für Forschungsausgaben da).
Einzig war in den Gruppen (neuere Medikamente werden gerne an viele Patienten verordnet) ein gegenteiliger Effekt zu beobachten. Die Nebenwirkungen waren eher heftig, es gab weit mehr Nebenwirkungen, als auf dem Beipackzettel anfänglich beschrieben.
Die Pharmakonzerne dürfen in der EU eben so gut wie alles, was der Markteinführung, schaden könnte, getrost weglassen. Außer Lebensbedrohliches. Das ist fatal. Somit wissen weder Ärzte, noch Patienten auf was sie sich einlassen.
Ausgeufert ist die Verschreibung dann, als Seroquel als einziges Medikament bisher, mit dem, angeblichen Zusatznutzen zur Behandlung von bipolaren Depressionen zugelassen wurde.
Für die Firma war das natürlich ein Hit. Die Kassen klingelten jetzt so richtig! Für die Parienten, unserer Meinung als verbundene Selbsthilfegruppen vollkommen daneben!
Ich rate zur Behandlung, in depressiven Phasen, immer zum Absetzen dieses Medikaments.
Der Patient verliert, bedingt durch das Nebenwirkungsprofil, erheblich Energie, der Geist wird vernebelt und die Depression wird, im Regelfall, eher begünstigt!
Alles Gute! Buro
m. / Jahrgang 1966 / Diagnosestellung mit 15 Jahren / Bipolar 1 / rapid cycling / in EU-Rente