Hallo,
wenn man es so sieht, dass zwei Verhaltensweisen ganz glas klar voneinander zu trennen sind, wie z.B. Co-Abhängiges Verhalten und "Gutes/Gesundes" Verhalten (was immer man darunter versteht), dann mag man sich vielleicht subjektiv irgendwo einordnen oder nicht einordnen.
Aber wenn man die zwei Verhaltensweisen als ein Kontinuum sieht, in einem mehr zum "Gut/Gesundes-Verhalten" oder mehr zum Co-Abhängigen-Verhalten und dies sich immer wieder ändert, kann man dann genau sagen, wo man wirklich steht? Liegt das nicht auch wiederum im Auge des Betrachters, aus welcher Perspektive man es sieht?
Das gilt natürlich genauso für die Bereiche, Krank und Gesund, Stabil- und Instabil, etc. pp.
Ich habe Deborah so verstanden, dass sie meint, dass es manchmal besser sein kann loszulassen, um beiden, Angehörigen und Betroffenen eine Chance zu geben. Denn wenn der Betroffene nicht will, nicht erkennen will, nützt es leider auch nichts, wenn der Angehörige sich noch und noch so sehr anstrengt. Selbst wenn es emotional verständlich ist und Angehörige das Beste für ihre betroffenen Angehörigen wollen, aber gegen die Einsicht der betroffenen Angehörigen können sie nichts ausrichten.
Eine Zuschreibung wollte Deborah sicherlich nicht machen, denke ich, sondern nur darauf hinweisen, weil es eben auch eine Erfahrung ist.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.07.17 21:36.