Liebe Susanne!
so weit du dich erklärst, habe ich sehr wohl, auch aus eigenem Erleben sehr viel Verständnis für dein Problem.
Nehme dir die 2 - 3 Stunden die du für dich brauchst und schone dich so gut als möglich. Nehm es als Herausforderung an, dich besser von der Mutter abzugrenzen und klare Grenzen zu setzen. Wenn Grenzziehungen nicht eingehalten werden, kannst du immer die gleichen Worte sagen, um Abstand herzustellen.
Vermeide idealer Weise alles was als Vorwurf berstanden werden kann und spreche lieber davon das du dieses oder jenes Bedürftnis hast oder dich so oder so fühlst. Bei dieser Art "Fühliger-Argumentation" bist du immer auf der Gefühlsebene und wirst eher Verständnis finden.
Wenn du gerade eine Manie erlebt hast, sage ich noch vorsorglich, verwehre dich immer gegen die in Familien oft, bis meist, vorgetragenen Schuldvorwürfe oder auch den Andeutungen davon. Sollte es zu solchen Verhaltensweisen gegen dich kommen, können diese wieder krankheitsauslösend oder-verstärkend auf dich wirken. Soetwas kann zu rapid-cycling führen.
Vielleicht wäre eine stützende tiefenpsychologische Begleitung, bei einem mit bipolaren Störungen vertrauten Therapeuten hilfreich für dich.
Familiengespräche bieten die sozialpsyhiatrischen Dienste an. Die können, müssen aber nicht hilfreich sein. Den, meist sind es fortgenildete Sozialarbeiter, die dort diese Gespräche anbieten, erst mal persönlich kennen- und einschätzen lernen .... .
Versuche dir, in dieser anstrengenden Zeit bewüsst, mindestens einmal am Tag etwas gutes zu tun. Etwas was dich ablenkt, dich vielleicht auch anregt etwas zu verändern.
Alles Gute für Dich, Susanne! Buro
m. / Jahrgang 1966 / Diagnosestellung mit 15 Jahren / Bipolar 1 / rapid cycling / in EU-Rente