Genau so sehe ich das auch, Heike.
@Annika: Je mehr ich von dir lese, wie du die Situation deiner Tochter grade zu deinem Projekt machst, desto mehr Beklemmungen bekomme ich.
Bist du in allem so, ich nenn es mal "übergriffig-einmischend"? Dann wundert es mich ehrlich gesagt gar nicht, dass deine Tochter manisch wurde. Manien sind auch eine Art von Befreiungsschlägen.
Du schriebst, deine Tochter habe dich bei den Gesprächen mit den Ärzten dabei haben wollen. Hm. Könnte von meiner Mutter sein. Nur, dass meine Mutter schon dafür gesorgt hätte, dass ich sie auch ja dabei haben "will". Wie wäre deine Reaktion gewesen, wenn sie gesagt hätte: "Nein, ich will dich nicht dabei haben"?
Da wärst du ganz schön enttäuscht gewesen, nicht wahr?
Vielleicht solltest du selber mal mit einem Psychologen reden, wie du mit der Situation umgehen kannst, das würde deiner Tochter evt. mehr helfen als deine blindwütige Recherche nach Vermutungen, wieso sie nicht bipolar sein kann.
Ich bin auch eine Tochter, der es einfach ums Verrecken nicht zugestanden wurde, bipolar zu sein und davon bin ich heute noch traumatisiert. Ernste Sache, kannste glauben. Und die krieg ich nicht mit Dragees weg.
Ihre ausbleibende Regel könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass sie nicht erwachsen sein darf? Sie wird immer dein Kind bleiben? Nein, wird sie nicht. Sie wird immer deine Tochter bleiben, aber sie ist jetzt eine erwachsene Frau. Kein Kind.
Wenn ich das schon höre: "der Schmerz des Kindes trifft die Mutter immer mehr als das Kind selbst..." so ein Schwachsinn! Wie willst du denn beurteilen, wie groß der Schmerz deiner Tochter ist? Und du stellst dich hin und sagst: Immer zweimal mehr wie du.
Gesteh deiner Tochter doch wenigstens zu, dass sie diejenige ist, der es scheisse geht und steh ihr bei, anstatt in deinem eigenen Drama aufzugehen.
Und auch den kenne ich zu genüge: Egal, was mir widerfahren ist - Muttern hat es zu ihrem Drama gemacht und ich durfte dann zusehen, wie ich sie darüber tröste, dass sie durch mich solch ein Leid erfahren muss... schönen Dank auch.
Die Erfahrung, die du mit Ärzten gemacht hast, darfst du nicht einfach auf deine Tochter übertragen. Sie ist ihr eigener Mensch, sie hat andere Ärzte und sie wird nicht sterben, weil sie in der Klinik mit Lithium behandelt wird, selbst wenn sich in wenigen Tagen herausstellen sollte, dass sie nicht bipolar ist.
Deine Zweifel bekommt deine Tochter trotzdem mit, verlass dich drauf. Und ich wünsche ihr, dass sie sie nicht in vorauseilendem Gehorsam übernimmt, um es dir recht zu machen.
Ja, ich vermute auch nur. Aber zuviel kommt mir da bekannt vor.
Ich würde deiner Tochter wünschen, dass ich falsch liege. Sollte ich richtig liegen, wünsche ich euch beiden viel Kraft auf dem langen Weg und dass deine Tochter sich nicht irgendwann vollends befreit.
Sumosimi
Taat du nee borom djogol, so djoge mu topola.