Hallo Tschitta,
sorry... ja, er hat eine diagnostizierte Bipolare Störung. Wir sind beide 35 Jahre alt.
Er hatte bereits zwei Phasen, in denen er Menschen sehr, sehr verletzt hat. ( Alles verbal, nicht körperlich) Er kann sich teilweise nicht daran erinnern und das was er erinnert, beschämt ihn.
Er hat über einen Zeitraum von 6 Jahren Medikamente genommen, hat jedoch sehr unter den Nebenwirkungen gelitten und diese letztendlich abgesetzt. Jetzt nimmt er seit knapp einer Woche 150 mg Quetiapin Retard. Viel mehr wird er auch nicht nehmen denke ich. Er hat grundsätzlich eine sehr ablehnende Haltung gegenüber Medikamente.
Er ist viel ruhiger geworden, nicht mehr so getrieben und gereizt und zum Glück isst er auch wieder ( Er hat furchtbar abgenommen). Trotzdem ist es so, dass er sehr ambivalent ist. An einem Tag darf ich ihn nicht berühren und er packt z.B. meine persönlichen Sachen in seiner Wohnung in sein Gästezimmer. Am nächsten Tag nimmt er mich viel in den Arm und schenkt mir Wärme und Liebe.
Grundsätzlich hat er mir zu Beginn unserer Beziehung gesagt, dass er schlecht "bei sich bleiben kann". Sprich, wenn er verliebt ist, lässt er seine eigenen Dinge schleifen und konzentriert sich nur auf die Partnerin. Das kann ich teilweise bestätigen, habe viele Gespräche mit ihm darüber geführt und ihm gesagt, wie wichtig es für unserer Beziehung ist, dass er auch bei sich bleibt und das tut, was ihm gut tut.
Ich versuche das alles zu begreifen, nachzuvollziehen was da passiert. Es fällt mir so schwer... Ich liebe ihn und möchte das gemeinsam mit ihm durchstehen. Ich verstehe nicht, wie er mich so beschimpfen und mir gleichzeitig so viel Liebe und Wärme schenken kann.
Kann man sich in der Manie so verlieren, dass man seine nächsten Angehörigen übel beschimpft und denen absurde Dinge unterstellt?
Wie lange kann eine solche Manie dauern?
Was für Erfahrungen habt Ihr mit euren Partnern gemacht, wie steht ihr das durch?
Wie schafft man, seine Ohren auf "Durchzug" zu stellen und all die fiesen Sprüche nicht an sich ran zu lassen?
Wie kann ich ihm wirklich helfen und unterstützen?
Tut mir leid, wenn ich ein wenig durcheinander geschrieben habe. Ich bin einfach fertig. Ich hoffe, es ist trotzdem nachvollziehbar was ich geschrieben habe.
Liebe Grüße, Anna