Nein Irma,
ich finde nicht, dass deine Erwartungen zu hoch waren.
Vielleicht ans Forum, kann sein.
Ist meiner Meinung nach manchmal schwierig für die Angehörigenrolle Verständnis zu finden.
Und einfache auf jeden übertragbare Lösungen gibt es in so einer Lage eben auch nicht.
Darf man also nicht erwarten, dass es eine Lösung oder jemanden gibt, außer einer Klinik, der in so einem Fall Hilfe anbietet?
Doch, ich finde das darf man.
Aber es existiert schlicht eine
Versorgunsgslücke auf die du gestoßen bist. Das ist bitter und eine schmerzhafte Konfrontation mit der Realität.
Was bleibt ist, dass du eine gesetzliche Betreuung anregen kannst oder er eine
Plegestufe beantragt, wie Mexx das schon vorgeschlagen hat. Das würde für euch beide langfristige Sicherheit und Entlastung bringen.
Und klar ist es schwierig sich abzugrenzen, weil es normalerweise ja eben den Unterschied macht, zwischen Hinz und Kunz und "mein Freund/in, mein Partner/in", dass man sich nahe ist/kommt und sich einlässt und vertraut.
Das
wieder oder vorübergehend auf Distanz gehen ist deshalb so schwer, weil es unnatürlich erscheint.
Mich hat es inzwischen schon weitergebracht, dass ich kapiert habe, dass ich meine Vorstellungen von Ordnung/Wohnungszustand und Lebensweise nicht mehr auf Andere übertragen sollte.
Dann machen mich die hin und wieder durch die "Lebensart" meines Sohnes ausgelösten Zustände, in der die momentane Gemütslage immer deutlich zum Ausdruck kommt, nicht mehr so fertig.
Mir hilft Toleranz, manchmal mehr Wurstigkeit und einfach auch mal zeitweiliges Verdrängen.
Es muss dir reichen, dass
deine Wohnung,
dein Umfeld,
dein Konto und
deine Tagesstruktur für dich passen und in Ordnung sind und nicht im Chaos versinken (weil du deine Energie bei IHM verbraucht hast).
Und Seines, ist so, wie er es im Moment haben will.
Wenn er darunter leidet, wird er früher oder später in Bewegung kommen müssen.
Und beim SPDI ist er bzw. sein Fall zumindest nicht mehr unbekannt. Dank dir.
Weil, so frustrierend und zäh das alles immer wieder erscheint, im Nachhinein betrachtet setzt es trotzdem etwas in Bewegung.
Alles Gute und ganz viel Egoismus für dich die nächsten Tage
LG kins
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach