Hallo Zusammen,
ich weiß nicht, ob das hierhin gehört, könnt ihr gerne ins OT verschieben.
Letzten Monat ist mein Vater durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen. Er wurde 72 Jahre alt, viel zu jung, meiner Meinung nach. Ich hätte ihn gerne noch 20 Jahre hier behalten. Im Prinzip kann ich gut mit der Trauer umgehen. Ich weiß, es geht ihm gut, wo er jetzt ist (auch wenn das abgedroschen klingt).
Was mich belastet, ist der Umgang mit meiner Mutter. Sie ist nur noch zynisch, spricht andauernd vom Geld und Erbe (das ist Letzte, was mich gerade interessiert) und grübelt darüber, ob mein Vater immer treu war. Dann äußert sie andauernd, wie anstrengend alles ist. Sie hätte meine Kinder lieb, aber sie hätte jetzt keine Geduld für sie (versteht sich doch von selbst, muss sie darin rumbohren - sie sagt das so in bösem verbitterten Ton?). Meine Mutter muss immerzu ein Feindbild haben, das war bisher mein Vater, nun bleibe eigentlich nur noch ich übrig, die das Feindbild darstellen kann. Meine Angst ist, dass es zum nervenzerfetzenden Streit kommt. Im Übrigen habe ich die Gedanken, dass mein Vater "gegangen" ist, um dieser Ehehölle zu entkommen. Mein Mutter spürt das wohl.
Ich sehe gerade nur noch den Ausweg, meiner Mutter aus dem Weg zu gehen. Mein Mann macht mir deswegen Vorwürfe und meint, es sei meine Pflicht, mich um meine Mutter zu kümmern. Er ist ohne Mutter aufgewachsen und kann mein Verhalten nicht verstehen. Hat er Recht? Verhalte ich mich grausam und unmenschlich?
Traurige Grüße,
Ceily
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.17 08:28.